Unwirklicher Spazier-Geheimtipp: Schweden liegt nur eine halbe Stunde von München entfernt

„Es gibt einiges zu sehen“: Nur eine halbe Stunde entfernt von München wartet ein echter Spazier-Geheimtipp, gerade für den Herbst, auf Naturliebhaber.
München - Der Herbst kommt, da verschieben sich die Ausflugsziele im Freien: Baden hat für viele nicht mehr oberste Priorität. Ein Trip in die Berge eignet sich zu (fast) jeder Jahreszeit. Aber was, wenn man nicht bergauf möchte? Und keinen ganzen Tag Zeit hat? Und vielleicht mal einen Anblick haben will, den man aus München und dem Umland sonst nicht so kennt? Eine spannende Option stellt das Ascholdinger Filz dar.
Unweit von München: Ascholdinger Filz bietet unwirkliche Anblicke
Es findet sich nur rund 40 bis 45 Kilometer entfernt von München, mit dem Auto aus dem Münchner Süden über die A95 ist es nur eine halbe Stunde Fahrt. Es liegt in der Gegend um Egling und Dietramszell (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen), die unter Naturliebhabern für einige spektakuläre Moore bekannt ist, etwa das wohl deutlich häufiger besuchte Spatenbräufilz. Das Ascholdinger Filz, das ans Eglinger Filz grenzt, bietet sich für eine kleine spannende Nachmittagsrunde an, die gut in zwei Stunden zu bewältigen ist.

Im Ascholdinger Filz wurde lange Torf abgebaut. Davon zeugt noch heute ein Relikt: das ehemalige Torfwerk, vom Landratsamt 1977 dichtgemacht. Es steht noch heute wie ein Zeugnis vergangener Zeit und verleiht dem Ort einen speziellen Charme. Der Besitzer hat das Ascholdinger Filz naturieren lassen: Mehr zur ungewöhnlichen Geschichte lesen Sie bei Merkur.de.
Ein Hauch von Schweden unweit von München
Ein holpriger, eher nicht kinderwagengeeigneter Weg führt quer durch das Filz und lässt einen trockenen Fußes durch das von Wasser durchzogene Gebiet kommen. Für solche Anblicke muss man in der Regel etwas weiter fahren – etwa ins Chiemgau. So mancher dürfte im Ascholdinger Filz auch an schwedische Moorgebiete denken. Doch ein Hauch von Schweden liegt für Münchner auch schon vor der Haustür.
Sonderlich bekannt ist das Ascholdinger Filz – außer natürlich bei den Einheimischen – nicht. Darauf deutet auch schon hin, dass es relativ wenige Bewertungen bei Google & Co. gibt (dabei gibt es ja für alles Google-Bewertungen). Wer dort war, kommt jedenfalls ins Schwärmen: „Schöne Landschaft, es gibt einiges zu sehen, besonders die versunkenen Birken“, heißt es in einer Rezension. Natürlich sollten Sie den Weg achtsam und mit Rücksicht auf die Natur gehen und nicht verlassen.

Tour-Option: Parken in Dietramszell-Ascholding. Nach Osten die Schloßstraße entlang, die Staatsstraße vorsichtig überqueren und durch den Wald ein Stück nach Norden. Auf Höhe des Torfwerks noch mal über die Staatsstraße. Vom Torfwerk aus das Moor auf dem offiziellen Weg durchqueren und diesen nicht verlassen. Am Ende des Ascholdinger Filzes links abbiegen auf die Waldstraße. Diese führt zurück nach Ascholding inklusive Einkehrmöglichkeit. Distanz ca. 6,5 Kilometer. Zusätzliche Abstecher u.a. zur Kindswieskapelle oder zum Siegertshofer Weiher möglich. Ein anderer Geheimtipp liegt etwas weiter weg von München – aber im Badeidyll kosten die Pommes dafür nur 3,50 Euro. (lin)