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Mysteriöser Todesfall: Mann identifiziert

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München - Die Polizei hat am Freitag das Foto einer Leiche herausgegeben mit der Bitte, diese zu identifizieren. Dies ist nun gelungen.

Es war ein 25-jähriger Auszubildender aus München, der am Freitag gegen 4.40 Uhr sterbend im Gewerbegebiet Dornach gefunden worden ist. Der junge Mann, dessen Identität zunächst unbekannt war, lag mit schweren Kopfverletzungen reglos auf dem Gehsteig am Einsteinring in Höhe Hausnummer 37, nahe der Bushaltestelle „Einsteinring West“. Ein Tötungsdelikt oder ein Unfall? Das ist noch nicht geklärt. 

Die Mordkommission ermittelt und erhofft sich von weiteren Untersuchungen der Rechtsmedizin neue Erkenntnisse. Die Verletzungen könnten von einem Sturz herrühren – oder von einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand. Jede Hilfe kam zu spät. Der junge Mann erlag in einer Klinik seinen Verletzungen.

Um die Identität des Opfers zu klären, war die Kripo am Freitagabend mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit gegangen, samt Foto des Verstorbenen. Dieses Bild hatten viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dornach schon gesehen, auf merkur.de oder Facebook, als sie kaum zwei Stunden nach der Veröffentlichung durch die Polizei zur Jahreshauptversammlung zusammentrafen.

Ein mysteriöser Todesfall hat sich in der Nacht zum Ostermontag ereignet, berichtet tz.de*. Bei einem Spaziergang ist ein Mann (38) ums Leben gekommen.

Mann kommt aus München

Doch keiner kennt den Mann auf dem Foto, auch nicht Bürgermeister Thomas Glashauser, der die Versammlung besucht. Wäre auch ein großer Zufall gewesen, denn wie die Polizei tags darauf, am Samstag um 10.45 Uhr meldet, stammt das Opfer gar nicht aus Dornach oder Aschheim. Es ist ein 25-jähriger Auszubildender aus München. Was er mitten in der Nacht im Gewerbegebiet gemacht hat? Ungewiss. Am Samstagvormittag liegt der Einsteinring verschlafen im Sonnenlicht. 

Es ist ein Gewerbegebiet, da rührt sich nicht viel am Wochenende. Nur vor dem Hotel „München Ost“ der Kette NH Hotels, schräg gegenüber von Hausnummer 37, stehen einige Gäste. An der Eingangstür ein Hinweis: „Dieses Objekt ist kameraüberwacht.“ Die Angestellte an der Rezeption weiß, was sie zu sagen hat. Zu dem Fall könne sie sich leider gar nicht äußern, auch sonst niemand im Hause. Anfragen bitte an die Pressestelle. Die sitzt in Berlin. 

Wobei man auch von der Rezeption in Dornach aus die Stelle nicht sehen kann, an der am Freitag in den frühen Morgenstunden ein junger Mann im Sterben lag. Auf dem Gehsteig vor Hausnummer 37, hat die Polizei angegeben. Da gibt es nichts zu sehen, wie man es aus Krimis kennt. Keine Blutspuren, keine Umrisse einer Person, mit Kreidestrichen aufs Kleinsteinpflaster gezeichnet, kein rot-weißes Absperrband. Nicht mal Müll liegt rum. Ein ordentliches Gewerbegebiet.

Fundort: Einsteinpark liegt zwischen zwei Bushaltestellen

Hier schmutzt nichts. IT-Branche, Technik, Modefirmen – Escada liegt ein paar Schritte weiter. Die Asyl-Erstaufnahmestelle am Einsteinring, zu den Hochzeiten der Flüchtlingskrise in leeren Büros eingerichtet, ist längst aufgelöst. Die Kommentatoren in sozialen Netzwerken, die bei Google „Dornach“ und „Einsteinring“ eingegeben haben, auf „Asyl“ gestoßen sind und für die der Fall des toten jungen Mannes gleich klar war, liegen falsch. Hausnummer 37 gehört zum „Einsteinpark“. Ein Ensemble aus drei quaderförmigen Blöcken, angeordnet wie ein Dreiseithof, zum Einsteinring hin offen.

Der Einsteinpark liegt auf halbem Wege zwischen den Bushaltestellen „Einsteinring Süd“ und „Einsteinring West“. Hier fährt der 264er, zum S-Bahnhof Riem. Letzter Bus um 23.23 Uhr. An der Haltestelle Süd sitzt am Samstagvormittag eine Gruppe von Frauen und Männern auf Campingstühlen, gekleidet wie zum Trekking. Es sind Hundeführer, Anfängerkurs, die im Gewerbegebiet trainieren. Die Tiere sind gerade im Wagen, es ist Pause. Von dem jungen Mann, der kaum 200 Meter weiter gefunden worden ist, haben sie nichts gehört. „Zum Glück war das schon am Freitag“, sagt eine Frau. „Sonst hätten noch wir ihn mit unseren Hunden gefunden.“

Meldung vom 4. Januar 2020: Die Polizei ermittelt zu einem Leichenfund in Düren in NRW. Drei blutüberströmte Tote wurden in einem Haus aufgefunden.

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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