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„Plötzlich habe ich gemerkt, dass es an den Füßen heiß wird“: Junge Familie verliert durch Feuer ihre Existenz

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Von: Hans Moritz

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Die Feuerwehr musste sogar den Dachstuhl löschen. © FF Altenerding

Seit einem Feuer am Donnerstagabend ist eine junge Familie aus Erding obdachlos. Sie ist dringend auf Hilfe angewiesen. Und bald feiert der Sohn seinen 1. Geburtstag. Sein Spielzeug - verbrannt.

Erding - Immerhin, der Kleine lacht schon wieder. Am Donnerstag feiert Henry seinen ersten Geburtstag. Er wird ihn bei seinen Großeltern verbringen. Denn sein Zuhause ist abgebrannt. Henrys Eltern, die 31 Jahre alte Christina W. und ihr zwei Jahre jüngerer Lebensgefährte Meik F., haben bei einem Brand ihre gesamte Existenz verloren. Die Wohnung ist ruiniert, der gesamte Besitz, alle Papiere und persönlichen Erinnerungen durchnässt, verrußt und vergiftet – Sondermüll.

Junge Familie verliert bei Brand ihr komplettes Zuhause

Die kleine Familie braucht Hilfe, vor allem eine neue Wohnung und eine neue Ausstattung. „Licht in die Herzen“, das Leserhilfswerk des Erdinger/Dorfener Anzeiger, möchte den Dreien und ihrem Hund helfen.

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So sieht das Wohnzimmer heute aus. Es ist unbewohnbar. © privat

Erst im Mai vergangenen Jahres sind Christina W. und Meik F. in das Mehrfamilienhaus an der Pappelstraße im Erdinger Ortsteil Pretzen eingezogen. Am Donnerstagabend war Christina mit Sohn und Hund bereits ins Bett gegangen. Meik saß gegen 22 Uhr noch im Wohnzimmer am Computer, das Rollo war geschlossen.

„Plötzlich habe ich gemerkt, dass es an den Füßen heiß wird“, erzählt der Einzelhandelskaufmann. Er sieht nach und muss feststellen – Feuer auf dem Balkon. Was dort zu brennen begonnen hat, muss die Kripo noch ermitteln.

„Von Hab und Gut nichts mehr zu gebrauchen“

Sofort weckt Meik Partnerin und Sohn. Alle stürmen nur leicht bekleidet in die eisige Nacht. Eigene Löschversuche mit Decken scheitern. Wenige Minuten später trifft die Feuerwehr Altenerding ein. Die bekommt den Brand, der schon aufs Dach übergegriffen hat, zwar rasch in den Griff, doch die Wohnung wird ein Raub von Flammen, Ruß und Wasser.

Meik F. wird vorsorglich ins Erdinger Klinikum eingeliefert, Christina W. und Henry bringt der Rettungsdienst in die Kinderklinik nach München-Schwabing. Die können sie noch in der Nacht wieder verlassen, die Mama in Schlafkleidung, der Sohn nur in eine Decke gewickelt – ohne Geld für ein Taxi. Eine Krankenschwester vermittelt dann die Heimfahrt.

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Da war die Welt noch in Ordnung: Christina W. und ihr Lebensgefährte Meik F. mit dem einjährigen Sohn Henry. © privat

Die Familie lebt nun erst einmal bei den Eltern von Christina. „Die Polizei hat uns gesagt, dass von unserem Hab und Gut nichts mehr zu gebrauchen ist“, erzählt die 31-Jährige. Was ihnen geblieben ist, sind ein paar Fotos auf dem Handy. Erste Kleider- und Spielzeugspenden für Henry haben die beiden bekommen. „Ihm geht es gut, das ich das Wichtigste“, berichtet Meik.

Doch er und seine Lebensgefährtin müssen bei Null anfangen. Auf dem Wohnungsamt der Stadt Erding waren sie am Montag. Ein Ein-Zimmer-Apartment wurde ihnen in Aussicht gestellt, eventuell vorübergehend eine Sozialwohnung. Die Suche wird schwierig: „Es wird wohl so sein, dass unser Sohn wegen einer Behinderung gar nicht oder nur sehr schwer laufen kann. Deswegen brauchen wir eine Erdgeschosswohnung“, berichtet Henrys Mama. Darüber hinaus müssen die Drei alles neu anschaffen – Kleidung, Möbel, Küchenausstattung.

Interessierte können der Familie mit Spenden helfen

Dabei will unsere Zeitung der Familie helfen: Wer kann Christina, Meik und Henry mit ihrem Hund eine Erdgeschosswohnung zur Miete zur Verfügung stellen? Die Wohnung sollte sich möglichst in Erding oder der näheren Umgebung befinden. Meik verfügt über kein Auto, aber über ein E-Bike. Erreichbar ist die Familie unter Tel. (01 76) 27 89 38 53.

Wer will die Familie beim Neuanfang mit einer Geldspende unterstützen? Die Aktion wird über Licht in die Herzen in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Erding abgewickelt. Das Leserhilfswerk des Erdinger/Dorfener Anzeiger unterstützt unverschuldet in Not geratene Bürger im Landkreis wie die Familie aus Pretzen.

Spenden sind auf das Konto (Nummer 17 111) bei der Sparkasse Erding möglich

Kontoinhaber: Zeitungsverlag Oberbayern

DE54 7005 1995 0000 0171 11

Auf Wunsch werden Spendenquittungen ausgestellt. Dies vermerken Sie bitte mit Ihrer Adresse auf dem Überweisungsträger. Die Namen der Spender werden veröffentlicht. Wer dies nicht wünscht, vermerkt es bitte ebenfalls auf der Überweisung. ham

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