Flugchaos im Sommer befürchtet: Personalmangel belastet Airports – auch München betroffen?

Auch in diesem Sommer könnte Flughafen-Chaos drohen. Personalmangel stellt Flughäfen vor Herausforderungen. Wie steht es um den Standort München?
München – Kofferchaos, Engpässe und lange Warteschlangen: Verreisen im vergangenen Sommer 22‘ war für viele Fluggäste mit Stress und unschönen Erinnerungen verbunden. Auslöser waren etwa der hohe Ansturm nach der Corona-Pandemie und der Personalmangel. Auch in diesem Sommer wird sich die Situation wohl nicht gänzlich beruhigt haben. Fluggesellschaften und auch Flughäfen sind betroffen. Pressesprecher Robert Wilhelm erklärt IPPEN.MEDIA auf Anfrage mit, wie die Lage am Münchner Flughafen aussehen wird.
Münchener Flughafen: Droht Flugchaos auch in diesem Sommer?
„Wirtschaftliche Unwägbarkeiten, etwa die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine“ könnten die Nachfrage im Luftverkehr dämpfen, sagte Wilhelm gegenüber tz.de mit Blick auf die aktuelle Lage. Zudem leide die gesamte Luftfahrtbranche unter Engpässen und Personalmangel. Probleme gibt es bei Flughäfen, Bodenverkehrsdiensten und bei der Flugsicherung, heißt es in Medienberichten.
Gegen Personalknappheit habe der Flughafen München allerdings schon im Frühsommer Vorbereitungen getroffen und „begonnen, zusätzliche Kräfte für die operativen Bereiche zu rekrutieren“, so Wilhelm. Die Ausgangssituation des Münchner Flughafens für die weitere Entwicklung sei durchaus positiv. Am Standort München würde das derzeitige Verkehrswachstum weiter in 2023 zunehmen. Auch die Passagierzahlen seien gestiegen. „Mit insgesamt 210 Destinationen in 63 Ländern ist Bayerns Luftverkehrsdrehkreuz mittlerweile wieder hervorragend an das weltweite Streckennetz angebunden“, betonte Wilhelm.
Gestrichene Flüge im Sommer: Personalmangel stellt Airlines vor Herausforderungen
Hingegen haben Fluggesellschaften schon Maßnahmen wegen des Personalmangels angekündigt. Medienberichten zufolge hat die Lufthansa-Gruppe während der Corona-Krise Stellen deutlich reduziert. Die Personallücke sei jedoch noch nicht geschlossen worden. Unternehmen, wie Lufthansa, würden es demnach nicht schaffen, den hohen Andrang aus der Pandemiezeit aufzuholen. Die Auswirkungen könnten sich in diesem Jahr bemerkbar machen. Dem Bericht zufolge sei die Folge ein ausgedünnter Flugplan.
Für diesen Sommer strich die Lufthansa wohl mehr als 30.000 Flüge. Wie es in einem Bericht der Tagesschau heißt, sind dabei 34.0000 Lufthansa-Flüge im Sommerhalbjahr betroffen. Auch Streichungen von Tochterunternehmen wie Eurowings könnten dazukommen. Die Lufthansa hatte in einer Pressemitteilung für Sommer 2023 erst neue Verbindungen angekündigt. Demnach fliegt der Flughafen München Asturien, Bordeaux und wieder nach Rzeszów, Mexico-City und Osaka an. Mit insgesamt 210 Destinationen in 63 Ländern ist Bayerns Luftverkehrsdrehkreuz mittlerweile wieder hervorragend an das weltweite Streckennetz angebunden.
Flugchaos im Sommer: Lufthansa und Eurowings verteuert Tickets als Maßnahme
Die Lufthansa-Kunden müssen sich neben gestrichenen Flügen auch auf höhere Preise einstellen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) für 2023 steigende Ticketpreise angekündigt. Das Unternehmen rechne global mit einer starken Nachfrage bei einem eingeschränkten Angebot, so Spohr. So habe zum Beispiel die Lufthansa BR zufolge offen eingeräumt, das begrenzte Angebot zu nutzen, um die knapper gewordenen Tickets deutlich zu verteuern.
Im ersten Quartal dürften die Ticketpreise ähnlich wie seit vergangenem Sommer etwa 20 Prozent über dem Vergleichswert aus dem Vorkrisenjahr 2019 liegen, hieß es bei der Lufthansa vergangene Woche. Im Frühsommer werde dieser Wert noch steigen, so der Lufthansa-Chef.