Flugbegleiter-Streik bei Lufthansa - erneut zahlreiche Flüge in München gestrichen
Ab Donnerstag werden die Flugbegleiter der Lufthansa von der Gewerkschaft UFO zum Streik aufgerufen. Welche Auswirkungen das für München hat, erfahren Sie hier.
- Lufthansa-Flugbegleiter werden ab Donnerstag von der Gewerkschaft UFO zu einem Streik aufgerufen.
- Der Flughafen München ist von dem Streik betroffen - das gilt auch am Freitag.
- Das hat Konsequenzen für alle geplanten Lufthansa-Flüge ab und nach München.
Update 8. November, 7.25 Uhr: Am zweiten Tag des Flugbegleiter-Streiks bei Lufthansa fallen am Flughafen in München auch am Freitag mehr als 200 Flüge aus. Insgesamt geht die Lufthansa laut einer Sprecherin für den seit Donnerstag andauernden Ausstand nach Prognosen von rund 500 gestrichenen Flügen allein in München aus.
Schalter und Terminals waren nach Angaben einer Flughafen-Sprecherin am Freitagmorgen leer. Es gebe „keine langen Schlangen“. Sie sprach von rund 300 gestrichenen Flügen für den Freitag - allerdings nicht alle durch den Streik bei Lufthansa.
Lesen sie zum Thema: Eine Expressbahn zum Münchner Flughafen wird es vorerst nicht geben. Der Airport hat entsprechende Pläne nun begraben. Der Stadtrat ist sauer - vor allem auf die Deutsche Bahn.
Lufthansa-Streik: Auch Flughafen München betroffen
Es waren harte Stunden für alle Beteiligten des Streiks der Flugbegleiter am Flughafen München. Seit Donnerstag Mitternacht hat die Unabhängige Flugbegleiter Organisation, kurz Ufo genannt, ihre Mitglieder zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen. Bis Freitag Nacht soll er noch gehen. Nachdem der Streik planmäßig angelaufen ist, hat der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, im Laufe des Vormittag bekannt gegeben, dass er mit der Ufo ins Schlichtungsgespräch treten möchte. Bislang hatte die Lufthansa die Gewerkschaft nicht als vertretungsberechtigt angesehen. Vor Bekanntgabe des Gespräches, hat die Fluggesellschaft ein Spitzentreffen mit Vertretern von Verdi und Cabin Union abgehalten. Die Ufo wollte daran nicht teilnehmen, da sie das Treffen als „Reine PR-Show“ angesehen hat. Dennoch hat die Gewerkschaft das Verhandlungsangebot akzeptiert. Deshalb geht die Ufo erstmal nicht von einer möglichen Ausweitung des Streiks auf die Tochter-Gesellschaften der Lufthansa, wie Sun Express oder Eurowings, aus.
Trotzdem sind nach wie vor 180.000 Passagiere von dem Streik betroffen. Auswirkung hatte das am Donnerstag auf den Bahnverkehr, da viele der Reisenden das Angebot einer kostenlosen Umbuchung auf die Bahn wahrgenommen haben. Vor allem die Strecken von München nach Berlin oder Hamburg Altona waren davon betroffen. Sitzplätze wurden knapp, da vorab reserviert wurde. Viele Passagiere mussten stehen. Wie es nun in den Verhandlungen der Ufo mit der Lufthansa weitergeht ist noch offen. Die Gespräche werden am Wochenende abgehalten.
Aktuell bringt ein General-Streik Frankreich zum erliegen - es kam zu Ausschreitungen in Paris.
Update 15.20 Uhr: Trotz der Zustimmung der Gewerkschaft Ufo zu Gesprächen mit der Lufthansa im Rahmen des 48-stündigen Streiks der Flugbegleiter, wird der Streik nach wie vor bis Freitag Mitternacht stattfinden.
Update 12 Uhr: Die Gewerkschaft Ufo hat das Verhandlungsangebot der Lufthansa angenommen. Deshalb wird es erstmal keine weiteren Ausweitungen des Streiks auf andere Tochter-Fluggesellschaften der Lufthansa geben. Ob das der Startschuss für Schlichtungsverhandlungen ist, ist laut dem Statement der Ufo am Flughafen München noch offen.
Update 11.50 Uhr: Wegen der Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter am Flughafen München haben viele der betroffenen Passagiere ihre Flugtickets kostenlos auf Bahntickets umgebucht. Deshalb waren vor allem die Züge von München nach Berlin oder Hamburg voller als üblich, wie BR24 berichtet. Das hatte Auswirkungen auf die Sitzplätze. Da die Plätze schnell vorab reserviert wurden, mussten viele der Passagiere stehen.
Update 10.40 Uhr: Um 10.45 Uhr gibt die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo am Flughafen München vor dem Terminal 2-Gebäude ein Statement zu den Streiks und deren weiteren Verläufe ab. Zudem sprechen die Verantwortlichen auch über das Schlichtungsangebot des Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa, Carsten Spohr. Er erklärte im Laufe des Donnerstagmorgen, dass er zu Gesprächen mit der Ufo bereit sei.
Flughafen München: Welche Verbindungen betroffen sind
Update vom 7. November: Bei der Lufthansa hat in der Nacht zu Donnerstag planmäßig um Mitternacht ein 48-stündiger Streik der Flugbegleiter begonnen - auch der Flughafen München ist betroffen. Etwa 260 Flüge werden hier am Donnerstag über den gesamten Tag verteilt annulliert werden, die Zahl umfasst Fliegerstarts und - landungen, sagte Flughafen-Pressesprecherin Kathrin Stangl auf Nachfrage von Merkur.de*. Zahlen zu voraussichtlichen Flug-Streichungen für den Freitag werden erst am Abend oder in der Nacht erwartet. Der Flughafen München bittet die Reisenden auf seiner Webseite, sich den Sonderflugplan unter www.lufthansa.com anzusehen. Kunden der Lufthansa können sich dort über den Status ihres Fluges informieren.
Zusammen mit 600 geplanten Stornierungen am Freitag sind der Airline zufolge deutschlandweit etwa 180.000 Passagiere betroffen. Auch Zubringerflüge von den kleineren deutschen Flughäfen fallen aus. Den Kunden wurden Umbuchungen auf andere Gesellschaften und Tage sowie im innerdeutschen Verkehr auf die Bahn angeboten.
Die Gewerkschaft UFO will am Donnerstag am Flughafen München für die Belange der rund 21.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa-Kernmarke demonstrieren. Am Freitag ist dann eine Kundgebung vor der Frankfurter Konzernzentrale am Flughafen geplant. Der Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa soll bis Freitag um 24.00 Uhr andauern.
Münchner Flughafen: Diese Konsequenzen hat der Streik für die Passagiere
Ursprungsmeldung vom 6. November 2019:
Flughafen München - Der letzte Streik der Flugbegleiter am Flughafen München ist noch nicht all zu lange her. Ende Oktober wurden die Tochter-Fluggesllschaften der Lufthansa, Cityline, Eurowings, German Wings und Sun Express, bestreikt. Nun wartet auf das Mutterunternehmen Lufthansa ein neuer Streik. Die Flugbegleiter Gewerkschaft UFO hat ihre Mitglieder die bei der Lufthansa arbeiten, ab dem morgigen Donnerstag zu einem Streik über 48 Stunden aufgerufen.
Lufthansa Streik am Flughafen München: Was der Streik für Auswirkungen hat
Bis zum kommenden Freitag werden die Flugbegleiter am Flughafen München ihre Arbeit hinlegen. In einer Pressemitteilung teilt der Lufthansa-Konzern mit, dass er den Streikaufruf der UFO aufs „Schärfste verurteilt“. Außerdem prüft die Lufthansa, wie der Streik noch rechtlich unterbunden werden kann. Das Unternehmen wollte vor dem Arbeitsgericht Frankfurt, mit einer einstweiligen Verfügung den Streik noch verhindern. Heute Vormittag wurde bekannt, dass der Eilantrag abgelehnt wurde.
Flughafen München: Das müssen die Betroffenen des Lufthansa-Streiks wissen
Dennoch hat die Lufthansa für den Fall der Fälle einen Sonderflugplan für Donnerstag und Freitag ausgearbeitet, der im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht wird. Betroffen von dem Streik sind alle deutschlandweiten Abflüge.
Die Passagiere werden aufgerufen, dass sie sich immer regelmäßig über die Internetseite der Fluggesellschaft über mögliche Änderungen informieren sollen. Wer sich aber trotzdem unsicher ist und dessen Flug noch nicht gecancelt wurde, kann seine Reise trotzdem noch auf andere Daten umbuchen oder auf die Bahn umschwenken. Eine kostenlose Umbuchung ist aber laut der Lufthansa nur möglich, wenn der Reisende von und nach München beziehungsweise Frankfurt mit Abflug an den beiden Streiktagen gebucht hat. Der neue Abflugtag der gleichen Route kann bis einschließlich 15. November umgebucht werden.
Mehr Informationen rund um den Flughafen im Erdinger Moos gibt es auf unserer Themenseite zum Münchner Flughafen*. Für besonders viel Furore sorgte vor Kurzem der Fall eines jungen Mannes. Alejandro M. hat in Triest zwei Polizisten erschossen. Der 29-Jährige war 2018 am Flughafen München auffällig geworden, als er in den Sicherheitsbereich eindrang. Wenige Tage später hielt ein Mann mit Clowns-Maske Passagiere und Personal am Flughafen München in Atem.
Der Flughafen München ist für anliegende Anwohner oft ein Dorn im Auge. Diesmal geht es um Ultrafeinstaub - die Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit.
ly
* Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.