Gräfelfing: Gemeinde lässt erste Fernwärmeleitungen in der Bahnhofstraße verlegen

2024 soll es mit der Geothermie in Gräfelfing richtig losgehen. Jetzt werden in der Bahnhofstraße die ersten Rohre für die Fernwärme verlegt. Die Details zum Ausbau...
Gräfelfing - Wärme aus der Tiefe für die Gemeinde nutzen: Das hat der Gemeinderat Gräfelfing 2017 beschlossen. Für nächstes Jahr ist die erste Geothermie-Bohrung geplant. Schon jetzt werden aber erste Rohre für die Fernwärme verlegt.
In der Bahnhofstraße entstehen Fernwärmeleitungen auf 850 Metern
So sind dafür gerade Bauarbeiten in der Bahnhofstraße zwischen dem Eichendorffplatz und der Einmündung in die Tassilostraße im Gange. Dort werden rund 1500 Kubikmeter Boden für den Rohrgraben ausgehoben.

„Es werden immer zwei Rohre nebeneinandergelegt – eines für den Zulauf und eines für den Rücklauf“, erklärt Sabine Vilano, die im Rathaus für den Straßenbau zuständig ist. In der Bahnhofstraße entstehen derzeit circa 850 Meter Leitung in einer Tiefe von 1,60 bis 1,70 Meter. „Derzeit mussten wir allerdings bereits auf zwei Meter absenken wegen einer querenden Gasleitung.“
Nach ihrer Verlegung werden die Rohre verschweißt und isoliert. „Die Schweißnähte und die Dichtigkeit werden vor der anschließenden Grabenverfüllung noch einmal sorgfältig geprüft“, betont Vilano.
Geothermie-Bohrung im dritten Quartal 2024
Das Geothermie-Projekt an sich befindet sich nach Aussagen der Gemeinde im Zeitplan: Bis Ende des Jahres soll die Genehmigungs- und Detailplanungsphase und damit die Machbarkeitsstudie abgeschlossen sein.
2024 soll mit den vorbereitenden Arbeiten am Bohrplatz - dem nordöstlichen Teil der Koppelflächen des Reitvereins, nördlich der Würmtalstraße und westlich des Neurieder Wegs - begonnen werden. „Die Bohrung selbst ist für das dritte Quartal 2024 vorgesehen“, sagt Bürgermeister Peter Köstler. „Bei zufriedenstellender Fündigkeit soll noch im Jahr 2024 parallel bereits mit der weiteren Verlegung des Fernwärmenetzes und dem Bau der Heizzentrale begonnen werden.“
Allerdings werde bei aktuellen Straßenbauprojekten schon jetzt an die Fernwärme gedacht - wie in der Bahnhofstraße Ost. Aber auch bei den Bauarbeiten Am Kirchenhölzl wurden beim Autobahnzubringer bis zur Seeholzenstraße bereits Rohre für die spätere Fernwärme mit verlegt.
Gräfelfinger können sich schon jetzt für Fernwärme anmelden
Gleichzeitig sucht die Gemeinde nach den zukünftigen Nutzern der Geothermie. Interessierte können dafür auf einem eigenen Online-Portal einen Fragebogen ausfüllen oder gleich einen Vorvertrag abschließen.
„Diese Vorverträge sind sehr wichtig für das Projekt, da es auch auf planbare Wirtschaftlichkeit angewiesen ist. Je mehr Gräfelfinger dabei sind, desto schneller kann der Ausbau erfolgen“, meint Lydia Brooks, die verantwortliche Ansprechpartnerin im Rathaus für Geothermie.