Klar, eine der Hauptaufgaben von Maier und seinen Kollegen ist das Impfen. Doch ebenso oft sitzt der Arzt am Schreibtisch und koordiniert. So anstrengend es ist, es mache Spaß, betont der Mediziner. „Es ist einfach ein wohltuendes Gefühl, dass wir hier eine Art Prophylaxe betreiben und durch unsere Impfungen Krankheiten verhindern.“ Nur eine Spritze nach der anderen zu setzen, das mag nach Routine klingen. Doch der Alltag ist anders: Immer wieder gibt es neue Herausforderungen, zuletzt eben die Organisation der Kinder-Impfungen. Diese finden im Impfzentrum Haar im ersten Stock statt. So werden die fünf-
bis elfjährigen Kinder und ihre Eltern auf einer eigenen Impfstraße durch das Zentrum gelotst. Natürlich mag pro Impfung etwas mehr Zeit von Nöten sein, da Eltern gut aufgeklärt werden sollen und so manches Kind eventuell zuerst Gummibärchen braucht, um keine Angst mehr vor der Spritze zu haben. „Doch wir freuen uns, auch die Kinder zu impfen“, sagt Maier.
Manchmal gäbe es kurz vor der Impfung noch Diskussionen über den Impfstoff, das stimme schon, räumt der Ärztliche Leiter ein. „Menschlich allerdings kann ich das verstehen. Der Prozess von wissenschaftlichen Erkenntnissen für welche Altersgruppe ein Impfstoff geeignet ist, war immer fließend“, so Maier. Das verunsichert, da hat der Einzelne womöglich eben Fragen. Derzeit bekommen alle ab 30 Jahren Spikevax von Moderna, der Impfstoff von Biontech/Pfizer wird Personen unter 30 Jahren sowie Schwangeren verabreicht. „Es hilft, dass wir schon draußen Hinweisschilder aufgestellt haben, auf denen wir bereits über die derzeitige Impfstoff-Situation informieren“, sagt Maier und fügt hinzu: „Und wir sind ja spätestens seit AstraZeneca im Training mit dem Beraten.“
Mehr als 610.000 Corona-Impfungen wurden im vergangenen Jahr im Landkreis München verabreicht, nicht nur in Haar, sondern auch in den weiteren Impfzentren, bei Sonderaktionen, durch die mobilen Teams und Gemeinde-Impftagen des Landkreises. Und die Zahl der Auffrischungs-Impfungen liegt (Stand 13. Dezember) bereits bei 102.894. In diesen Zahlen sind auch die Impfungen Betriebs- und Privatärzte im Landkreis enthalten.