Insgesamt sind die Bauherren trotz der Herausforderungen der Pandemie sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hätten mit Zimmerer, Dachdecker und Rohbauer ausgezeichnete lokale Firmen für das Bauvorhaben in München Stadt und Land gefunden und die Leistungen in Einzelvergabe, sprich an einzelne Gewerke, direkt vergeben. Nur die bauzeitlichen Kastenfenster sind zur aufwendigen Runderneuerung sechs Monate bei einer Fachfirma in Berlin gewesen. Gerade zu Beginn der Bauzeit im Frühjahr 2020 mussten die Bauherren viele Vergabegespräche per Videokonferenz machen.
Im Inneren des Gebäudes am Handwerkerhof 9 wurden neun Mietwohnungen ausgebaut. Jede Wohnung ist ein Unikat und entspricht der Vorstellung einer modernen Altbauwohnung. Die Deckenhöhen, Zimmergrößen und zum Teil wiederverwertete Denkmalsubstanz wie Türen und Holzvertäfelungen unterscheiden sich vom Neubau, die modernen Bäder sowie die Fußbodenheizung entsprechen einem gehobenen, modernen Wohnstandard. Bemerkenswert sind nach Ansicht der Bauherren erneut die handwerklichen Fähigkeiten im Dachausbau. Hier wurde das alte Tragwerk mit über 100 Jahre altem Holz sichtbar gelassen und die Anschlüsse durch den Trockenbauer anspruchsvoll eingearbeitet. Neue Ausbauelemente wie das Fischgrätparkett oder die Kassettentüren orientieren sich an bestehenden Elementen, sind aber schlicht und modern interpretiert.
Bei der Begehung mit den Herren aus dem Rathaus fallen immer wieder die einmaligen Ausblicke in den Park auf. Von den großzügigen Bestandsloggien, aus den Dachgauben oder dem Balkon ergeben sich großartige Sichtachsen in den Jugendstilpark. Dies gelingt durch die weiten Abstände zwischen den Baukörpern, die es in einem Neubauquartier heute so nicht geben würde. Abgerundet wurde der Termin mit einem kurzen Blick in den Rohbau eines weiteren Altbaus, der später im Jahr 2022 fertig gestellt wird. Hier konnten die Herren die Arbeitsschritte für die energetische Innendämmung und statisch notwendigen Stahleinbauten im Dach sehen.