Schon als Kind war er immer sehr naturverbunden, erinnert sich der 76-Jährige. „Ich bin dann immer in Wäldern und Fluren umhergestreift und habe Amphibien gesucht und beobachtet“, erzählt er lächelnd. Deshalb war es für ihn nur logisch, dass er, genau wie seine Frau, bereits 2001 beim Bund Naturschutz Mitglied wurde. Lange Zeit war er dabei sogar erster Vorsitzender, bis er nun altersbedingt Jüngeren das Feld überließ: Im Februar übernahm Rainer Warmke den Vorsitz.
Mittlerweile gibt es den Bund bereits seit über 40 Jahren. Eigentlich wollte die Ortsgruppe schon am 4. Oktober das Jubiläum feiern, da sie genau an jenem Tag 1982 gegründet wurde, doch krankheitsbedingt wurde es der 9. Februar.
Und in all der Zeit ist viel passiert: So konnte nur durch Mebus Zusammenarbeit mit dem ehemaligen zweiten Vorstand Eike Hagengut etwa aktiv das Überleben der heimischen Amphibien gesichert werden: „Eike Hagengut ist seit jeher die allerwichtigste Stütze der Ortsgruppe. Mit seinem umfassenden Wissen über Flora und Fauna und seiner Unterstützung der Aktiven unserer Ortsgruppe hat er in unserer Gemeinde etliche Biotope geschaffen und gepflegt. Auf der Roten Liste stehende Amphibien wie beispielsweise der Laubfrosch, die Gelbbauchunke oder die Wechselkröte haben ihr Überleben in der Region südlicher Landkreis München ihm zu verdanken“, lobt Mebus.
Ebenso sorgt der Bund für das Instandhalten von Wiesen, allem voran bei Grün- und Ausgleichsflächen der Oberhachinger Gemeinde. Dank der habe man mittlerweile einen Balkenmäher zur Verfügung, um hohes Gras zu mähen, freut sich Mebus. Das sei wichtig, da normale Rasenmäher das Kraut zerhäckseln und liegen lassen, also mulchen. Das führt wiederum dazu, dass nur Gras, aber keine Blumen wachsen, die aber wichtig für die Insektenwelt sind, erklärt der Experte. Als nach vielen Jahren erstmals wieder eine Orchidee blühte, war das ebenso ein kleines Highlight für Mebus.
Doch auch die Vogelwelt spielt für den Bund Naturschutz eine wichtige Rolle: Seit 1980 dokumentieren acht Mitglieder jährlich ihre Beobachtungen bei den Vögeln. Auffällig sei dabei, dass von den 195 Vogelarten viele mittlerweile nicht mehr oder wesentlich seltener kommen. Dementsprechend kümmert sich der Bund auch um Nistkästen — über die Jahre kamen so rund 250 Stück zusammen — die stets gepflegt werden wollen. „Einmal habe ich mit meiner Frau beim Spaziergang einen Waldkauz gerettet, der aus dem Nest gefallen ist“, erinnert sich Mebus. „Da haben wir festgestellt, dass die Nisthöhle in dem alten Baum zu klein war für so viele Junge. Also haben wir den Babyvogel daheim gepflegt und eine größere Nisthöhle, einen sogenannte Balkon, angebracht, der auch gleich von den Tieren angenommen wurde.“
Und auch wenn er den Vorsitz abgegeben hat, bleibt der 76-Jährige weiterhin für den Bund aktiv. Nun steht etwa wieder das Schließen der Schranken im März zur Erdkrötenwanderung an. Auf der Straße zwischen Deisenhofen und Straßlach gibt es dann, wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen, des nächtens eine Absperrung, damit die Erdkröten unbeschadet über die Straße ziehen können.
15 Aktive sind derzeit bei der Ortsgruppe, die sich monatlich jeden zweiten Donnerstag trifft. „Es läuft gut, aber wir sind immer daran interessiert, dass freiwillige Aktive aus dem Gemeindebereich sich melden, das würde unsere Mannschaft entlasten und die Aufgaben mehr verteilen, aber wir sind sehr zufrieden“, fasst Mebus zusammen.
Der größte Antrieb des Rentners ist dabei der Zukunftsgedanke für die nachfolgenden Generationen: „Ich habe ein großes Interesse daran, dass die Natur Bestand hat und erhalten bleibt für Kinder und Enkelkinder. Dass sie schöne Dinge erleben können, wenn sie raus gehen. Wir haben es schön gehabt in der Kindheit und die Natur genossen und unsere Kinder und Enkelkinder sollen das auch erleben können. Darum bemühe ich mich, so viel ich kann instand zu halten.“
Und egal, ob ein Frosch oder ein Vogel im neuen Heim oder eine vermeintlich längst verloren geglaubte Pflanzenart: Kleine, schöne Erlebnisse gibt es bei der freiwilligen Arbeit in der heimischen Natur zuhauf.