Planegg kauft Heide-Volm-Grundstück ‒ Gemeinde kann jetzt 30.000 Quadratmeter Fläche am Bahnhof bebauen

Nach zweijährigen Verhandlungen hat die Gemeinde Planegg das Heide-Volm-Grundstück erworben. Was Bürgermeister Nafziger mit dem Grundstück vorhat
Planegg ‒ Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ist die Erleichterung anzumerken. „Ich bin so froh, das war ein hartes Stück Arbeit“, fasst der Rathauschef den Kampf um den Kauf des Heide-Volm-Areals zusammen.
Seit 2021 ist die Traditionsgaststätte samt Biergarten, die von der Familie Heide seit 1931 über mehrere Generationen hinweg geführt wurde, Geschichte. Aber erst vor gut drei Monaten meldete sich das Unternehmen HRE Grundbesitz, deren Geschäftsführerin die frühere Wirtin Daniela Heide ist, und bot Nafziger Gespräche an.
Planegg kauft Heide-Volm-Grundstück: Gemeinde erhält Zuschlag trotz Interesse anderer Investoren
Dann folgten „intensive Verhandlungen“, wie es die HRE Grundbesitz und die Gemeinde Planegg einmütig nennen. Alte Kataster-Einträge und Wegerechte mussten geprüft, Bodenproben genommen werden, um dem Vertragsabschluss Rechtssicherheit zu geben.
Dass die Gemeinde den Zuschlag für das Grundstück im Planegger Ortskern bekommen hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Nach Medienberichten hatten auch Investoren Interesse daran ‒ etwa die Vinzenzmurr-Unternehmerin Evi Brandl. Außerdem war lange unklar, ob die Kommune sich das Filetgrundstück überhaupt leisten kann.
Ein Gewerbesteuer-Boom 2022 hatte nun aber dazu geführt, dass die Gemeinde heuer gut 43 Millionen Euro für Immobilienkäufe zurücklegen konnte.
Heide-Volm-Grundstück im Landkreis München: „absolutes Stillschweigen“ über den Kaufpreis
Über den genauen Kaufpreis für die Heide Volm und die Vertragsmodalitäten wurde laut Nafziger aber „absolutes Stillschweigen“ vereinbart. Gleiches gilt für den Erwerb der Pension Elisabeth an der Germeringer Straße, der bereits Anfang Februar festgemacht wurde.
„Ein Glücksfall“, findet Nafziger, denn Planegg hat bereits seit 2002 immer wieder Grundstücke entlang der Gleise gekauft, um das ganze Gelände einmal entwickeln zu können. Jetzt – mit den 13 500 Quadratmetern Heide-Volm-Gelände und dem „Elisabeth-Grundstück“ – ist Planegg im Besitz von insgesamt knapp 30 000 Quadratmetern.

„Die Planungshoheit liegt nun bei der Gemeinde Planegg, wir müssen auf keinen Investor und dessen wirtschaftliche Interessen Rücksicht nehmen“, freut sich der Bürgermeister. Wie es jetzt am Bahnhof weitergeht, entscheidet der Planegger Gemeinderat. Natürlich würden bezahlbare Wohnungen eine große Rolle spielen, auch für Mitarbeitende der Gemeinde.
Bebauungsplan für Areal am Bahnhof in Planegg: Bürgermeister will große Transparenz für die Bevölkerung
Nafzigers Ziel ist, möglichst schnell in ein Bebauungsplanverfahren für das Quartier einzusteigen. Dann werde sich auch entscheiden, was aus früheren Ideen- und Architektenwettbewerben, die für das Gelände bereits durchgeführt wurden, übrig bleibe.
Außerdem will der Rathauschef möglichst große Transparenz und die Bevölkerung von Anfang mit einbeziehen. „Das wird viele Sitzungen brauchen.“ Zudem sei eine Klausur des gesamten Gemeinderats zum Zukunftsprojekt Bahnhofsquartier angedacht. Noch in diesem Jahr soll das Gremium die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Areal beschließen, hofft Nafziger.
Für das Grundstück der „Elisabeth-Pension“ kann sich der Bürgermeister vorerst die Unterbringung von Geflüchteten vorstellen. Dafür braucht Planegg dringend mehr Platz. Auch deswegen sei Nafziger dankbar, „dass uns die Käufe so geglückt sind“.
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