Aufgabe des Architekturwettbewerbs war es, auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen im Ortsteil Waldkolonie ein vierzügiges Gymnasium mit Erweiterungsoption auf fünf Züge in neunjähriger Form sowie eine Dreifachsporthalle und Freisportflächen zu planen. Das Gymnasium muss bis zum Beginn des Schuljahres 2025/26 größtenteils fertiggestellt sein, sodass ein Schulbetrieb für die Klassen fünf bis acht gewährleistet ist.
Das Schulgebäude soll mit seinen Außenanlagen das Landschaftsbild aufwerten und sich unaufdringlich in das dörfliche Erscheinungsbild einfügen. Darüber hinaus soll es für Schüler und Anwohner einen identitätsstiftenden Charakter haben. Hinsichtlich moderner Lernkonzepte und Digitalisierung sowie den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit war ein Bau mit Modellcharakter gewünscht.
Die Jury, in der unter anderem Bürgermeister aus den Gemeinden des Zweckverbandes weiterführender Schulen saßen, überzeugte das Gewinnermodell vor allem durch sein Raumkonzept. Neben den Klassenzimmern gibt es verschiedene Differenzierungszonen, die von den Klassenräumen gut einsehbar sind und sinnvoll in den Unterricht eingebunden werden können. Außerdem haben diese Zonen jeweils eigene Dachterrassen. An diesen sollen Außentreppen entstehen, die direkt zu den Pausenflächen führen.
„Die städtebauliche Setzung der beiden verschnittenen, rechtwinkligen Baukörper besticht durch ihre Einfachheit und Klarheit“, lobt das Büro Landherr und Wehrhahn Architektenpartnerschaft, das den Wettbewerb betreut hat. Die beiden Baukörper sind dreigeschossig und weisen mit der eingeschossigen Sporthalle eine harmonische Höhenstafflung auf, die sich außerdem in die umliegende Bebauung optisch einfügt.
Im Außenbereich sind verschiedene Lauf-, Bewegungs- und Ruhezonen geplant, die mit der Randlage zum Wald verbunden werden. Unter einem Baumhain soll eine Ruhezone mit Sitzmöglichkeiten entstehen, die als Lerngarten genutzt werden kann. Ferner punktete der Entwurf im Vergleich zu den anderen beiden Modellen der engeren Auswahl, die beide den dritten Platz belegten, mit oberirdischen Fahrradabstellplätzen.
Bei einem der anderen Entwürfe war vorgesehen, neben der Turnhalle auch alle Abstellplätze für Fahrräder unterirdisch anzuordnen. Das Thema Nachhaltigkeit wird mit der ressourcenschonenden Bauweise in Holz-Hybrid-Form berücksichtigt. Außerdem sind großflächige Photovoltaik-Anlagen vorgesehen. An der Holzfassade sollen vorgelagerte Flucht- und Wartungsbalkone zusammen mit vertikalen Lamellen für Verschattung und Blendschutz sorgen.
Der Entwurf von Peck.Daam Architekten und Kowollik Landschaftsarchitektur wurde vom Preisgericht einstimmig auf den ersten Platz gewählt. Sechs Modelle standen für die Abstimmung der Jury zur Auswahl, 14 Entwürfe waren Teil eines vorgeschalteten Auswahlverfahrens.
ija
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