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Volle Vorfahrt für Familien

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Über die Hintergründe der Kirchheimer Luftreiniger-Entscheidung sprach HALLO mit Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl.
Über die Hintergründe der Kirchheimer Luftreiniger-Entscheidung sprach HALLO mit Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl. © oh

In Kirchheim kam es durch die Kehrtwende des Gemeinderates in Bezug auf mobile Luftreiniger zu Kritik seitens des Elternbeirates. HALLO sprach mit Bürgermeister Maximilian Böltl über die Hintergründe.

HALLO: Warum wurde nach der Entscheidung im November für Luftreiniger im Dezember erneut darüber im Gemeinderat beraten?

Maximilian Böltl: Die Entscheidung aus dem November wurde durch die Verwaltung unmittelbar umgesetzt. Die Angebotseinholung für die Geräte hatte aber das Ergebnis, dass der Auftragswert die Summe, die ich alleine freigeben kann, übersteigt und deshalb vom Gemeinderat beschlossen werden muss. Im Zuge der Sitzung wurde der Gemeinderat zusätzlich noch über die neu entstandene Möglichkeit für Impfungen für Kinder ab fünf Jahren hingewiesen, die es im November noch nicht gab. Im Ergebnis hat der Gemeinderat dann die Beschaffung der Geräte abgelehnt.

Was waren die Gründe dafür?

Wir haben im Gemeinderat Eltern, Lehrer, auch einen Arzt und ich gehe davon aus, dass jeder seine Entscheidung sehr sorgfältig für sich abwägt. Bei mir persönlich war es von Anfang an so, dass ich nicht die einfachste Lösung suchen will, sondern die allerbeste für die Kinder.

Welche soll das dann sein?

Im Gegensatz zu den Luftreinigern wird bei raumlufttechnischen Anlagen auch Sauerstoff von außen zugeführt und Räume können im Sommer gekühlt werden. Das ist viel wirksamer und nachhaltiger, als mobile Luftreiniger, die in der Fachwelt umstritten sind. Dort übrigens, wo Luftreiniger bereits eingesetzt werden, ändert sich das Infektionsgeschehen nicht. Im Januar stehen jetzt die nächsten Entscheidungen zu den raumlufttechnisches Anlagen an, die ich gerne zügig in die Gebäude integrieren will.

Können Sie den Ärger der Eltern verstehen?

Natürlich verstehe ich es, wenn der Prozess den Eindruck erweckt hat, es würde durch uns willkürlich agiert oder an der falschen Stelle gespart werden. Beides ist aber nicht richtig. Im Gegenteil. Bei mir galt schon immer volle Vorfahrt für Familien. Wir investieren alleine 2022 über 17,4 Millionen Euro in Bildung und Betreuung. Aber wir wägen eben sorgfältig ab, was das Beste ist und was auch auf Dauer einen Nutzen vor Ort stiftet.

Interview: Gerhard Fuhrmann

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