Im Impfzentrum in Haar zum Beispiel können die fünf- bis elfjährige Kinder mit einem Elternteil für die Impfung in das zweite Obergeschoss kommen. „In so einem großen Gebäude, wie wir es in Haar haben, ist es uns möglich, ein Geschoss komplett und exklusiv für die Kinder-Impfungen herzurichten“, so Göbel.
Unabhängig von den Räumlichkeiten wird es für Familien „gesonderte Termin-Slots“ geben, kündigt der Landrat an. Wichtig indes für Eltern, die ihr Kind nun im Landkreis München impfen lassen wollen: Termine können über die eigene Software des Landkreises gebucht werden. „Wir reaktivieren dafür unsere Landkreis-Software“, erklärt Göbel weiter. Den Link ist zu finden unter www.landkreis-muenchen.de/jetztimpfen.
Anders als bei Jugendlichen und Erwachsenen ist, dass nur Familien mit entsprechender Landkreis-Postleitzahl einen Termin für eine Impfung in den Kinder-Impfstraßen vereinbaren können. Denn wieder sei zu befürchten, dass weniger Impfstoff als bestellt geliefert werde. „Ich rechne zunächst nicht mit ausreichend zur Verfügung stehenden Impfstoff“, so Göbel.
Etwa 25.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren leben im Landkreis München. Geordert allerdings wurden vorerst ohnehin nur 15.000 Dosen, da man davon ausgeht, dass nicht jedes Kind sofort geimpft wird beziehungsweise geimpft werden kann.
Ergänzend ist indes zu erwähnen, dass auch über BayIMCO ein Termin für Kinder gebucht werden kann. Dann aber landet der angemeldete junge Impfling nicht im Extra-Impfbereich für Kinder.
In einem erneuten Schreiben kontaktiert das Landratsamt die Familien über die Schulen. „Uns geht es darum, Vertrauen zu schaffen und den Eltern möglichst viele Fakten zur Verfügung zu stellen“, betont der Landrat. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 30 Jahren bekommen den Impfstoff von Biontech. Diesen Impfstoff hat die Europäische Arzneimittel-Agentur auch für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen bereits zugelassen. Dennoch mag derzeit bei den betroffenen Familien noch Unsicherheit bezüglich der Impfungen bestehen, zumal die Ständige Impfkommission (STIKO) bis zum Redaktionsschluss dieser HALLO-Ausgabe noch keine Empfehlung abgegeben hat. So hoffen die Mitarbeiter des Landratsamt, dass es zusätzlich zu einer Stellungnahme der STIKO auch ein Schreiben vom Freistaat Bayern geben wird, das bestehende Haftungsrisiken der Ärzte absichert. „Wir gehen aber optimistisch davon aus, dass wir am Mittwoch mit den Impfungen starten können“, betont der Landrat.
Die Hoffnung: Je besser es gelingt, in Schreiben an die Eltern und auf der Homepage des Landratsamtes aufzuklären, desto wenig unsicher zeigen sich Familien direkt vor der Impfung. Denn wer sich nicht gut informiert fühlt, der habe dementsprechend mehr Fragen an den jeweiligen Arzt. Und das wiederum kann wertvolle Zeit vor Ort im Impfzentrum in Anspruch nehmen. Doch auch darauf sei man natürlich seitens des Landratsamtes und der jeweils vor Ort agierenden Einsatzkräfte eingestellt. Überdies zeigt sich der Landrat dankbar dafür, dass viele Ärzte für die nun bevorstehenden Kinder-Impfungen ihre Mithilfe angeboten haben.
Alle relevanten Information, auch mit neuen Terminen und Örtlichkeiten, erhalten Familien unter www.landkreis-muenchen/jetztimpfen. „Auf unserer Homepage bleiben wir dynamisch aktuell“, betont der Landrat. So werden Eltern dort auch weitere Details finden, welche Möglichkeiten es wohnortnah in den einzelnen Gemeinden für Kinder-Impfungen gibt. Wie es zum Beispiel in Sauerlach der Fall sein wird: Dort kooperiert die Gemeinde mit einer Praxis, das Landratsamt steuert den Impfstoff bei. Ebenso sollen auf der Landkreis-Homepage Impf-Möglichkeiten für Kinder in Arztpraxen aufgelistet sein.
Da auch bei Impfungen der Personengruppe ab zwölf Jahren wieder von einer Verknappung des Impfstoffes die Rede ist, würde man gegebenenfalls Kapazitäten auch wieder anders nutzen: „Sollte kein oder nur wenig Impfstoff für Kinder kommen, können wir dementsprechend mehr Termine für Erwachsene vergeben“, erklärt Göbel. Der limitierende Faktor sei weiter das Personal. Wenn es an einer Stelle nicht gebraucht wird, werde es daher schnell woanders eingesetzt. Wer also noch vergeblich über das bayerische Anmelde- und Reservierungsportal BayIMCO versucht habe, einen Termin für Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung zu erhalten, sollte immer wieder bei BayIMCO prüfen, ob neue Termine hinzugekommen sind. Der Blick lohne sich, heißt es seitens des Landratsamtes. Es werden immer wieder Termine neu eingestellt.