Tatsächlich hat die Verschiebung aber auch taktische Gründe, wie Marktorganisatorin Christiane Lüst erläutert. „Wegen der wirtschaftlichen Krise verzeichnen gerade alle Wochenmärkte Einbrüche. Die Leute gehen lieber in die Supermärkte und kaufen dort Billig-Bio.“ Das sei für die sieben Händler in Krailling eine schwierige Situation. „Käme dazu noch der Umzug, wäre es gerade etwas viel. Darum hatten wir Bedenken, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist“, sagt Lüst.
Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) führt einen weiteren Aspekt an: „Ich möchte den erfolgreichen Beginn des Wochenmarkts auf unserem Paulhan-Platz nicht durch schlechte Witterung gefährden.“
Grundsätzlich halte man an dem Umzug aber definitiv fest, betonen sowohl Gemeinde als auch Organisatorin Lüst. „Der Wochenmarkt ist seit 35 Jahren ein Provisorium. Seitdem ist geplant, ihn in die Ortsmitte zu verlagern. Dann wird der Markt auch etwas heimeliger.“ Deswegen hofft sie darauf, dass die Standler nur noch kurze Zeit länger warten müssen. „Der Umzug sollte im neuen Jahr so schnell wie möglich realisiert werden – im Januar oder Februar.“
Der Auftakt soll auf jeden Fall Aufsehen erregen. Eine Idee: Einkäufer mit Rikschas vom neuen Marktplatz nach Hause zu fahren. Die Überlegung hatte es schon vor gut vier Jahren gegeben, als Gegner des Markt-Umzugs fehlende Parkmöglichkeiten am Paulhan-Platz monierten. „Seitdem ist die Idee etwas im Sand verlaufen“, gibt Lüst zu. „Aber für den Start werde ich darüber auf jeden Fall nochmal mit der Gemeinde sprechen.“
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