Auf der 73.000 Quadratmeter großen Fläche fällt vor allem die Sheddach-Halle mit ihren vielen Zacken als zentrales Element auf, in dem Beton-Fertigteile für das Olympische Dorf hergestellt wurden. Für das umfangreiche Projekt gewann die Eigentümer Johannes Ernst von „Steidle Architekten“, Jühling & Partner Landschaftsarchitekten, Stattbau München sowie Schlothauer & Wauer Ingenieurgesellschaft als Planer.
Sie schufen eine Mischung aus emissionsarmen Gewerbeflächen für verschiedenste Nutzungsarten, bezahlbarem Wohnraum, unter anderem für die im Quartier tätigen Mitarbeiter sowie komplementäre Angebote im Bereich Dienstleistung, Handel und Freizeit: multifunktionale Nutzungen in einem Quartier mit relativ hoher Verdichtung. In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierten die Planer den Räten ihr Objekt.
Dort sind im Flächennutzungsplan die Bauflächen nordöstlich der Überrheinerstraße, der Merowingerstraße und der Florianstraße als Gewerbegebiet dargestellt, die Flächen südwestlich der Merowingerstraße und nördlich der Florianstraße als Mischgebiet beziehungsweise im nördlichsten Teilbereich als Allgemeines Wohngebiet. Das Areal südwestlich der Merowingerstraße, nordöstlich der Überrheinerstraße und der Merowingerstraße sowie westlich der Fraunhoferstraße ist als Urbanes Gebiet ausgewiesen. Die Flächen unmittelbar nördlich und südlich der Fraunhoferstraße und nördlich der Florianstraße sollen Sondergebiet Einzelhandel werden.
Zudem werden im unmittelbaren Umfeld der neu entstehenden Wohn- und Arbeitsstätten genügend Grünflächen mit 230 Bäumen sowie Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für alle Altersgruppen den Campus „lebenswert“ machen. Eine wichtige Vorgabe der Eigentümer an die Planer war „ein klimaneutrales Gelände“, das sämtliche Energie, das es verbraucht, selbst auf Dächern und Fassaden erzeugt („brauchen Energie, die nicht von Russland kommt“).
Bei der Sitzung wurde auch über die Gewerbeansiedlung diskutiert, bei der sich die drei Eigentümerfamilien einigen müssen, wer als Mieter zugelassen wird. Hilfestellung leistet dabei eine „Negativliste“, die dem Gemeinderat nach der Sommerpause vorgelegt wird. Für Rüdiger Zwarg (Die Grünen) hat das Projekt „mit Kirchheim nichts zu tun“ und „ich kann die Verfahrensweise des Ganzen nicht nachvollziehen“. Trotzdem wurde mit nur einer Gegenstimme der vorgelegte Entwurf des Bebauungsplans genehmigt. Außerdem wird die Verwaltung beauftragt, eine frühzeitige Bürgerbeteiligung und Behördenbeteiligung durchzuführen.
Gerhard Fuhrmann
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