EVF wurde vor rund zwei Jahren von der Verwaltung beauftragt, das Potenzial zur Umrüstung auf die LED-Technik im Gemeindegebiet zu untersuchen. Kommunen sind angehalten, ihre Straßenbeleuchtung zu sanieren, da wegen der Ökodesign-Richtlinie des Umweltbundesamtes viele bislang eingesetzte Leuchtmittel für die Straßenbeleuchtung nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen.
„Wegen der aktuellen Förderprogramme ist die Umrüstung gerade jetzt so interessant“, betonte Böhlein einen weiteren wichtigen Aspekt. Sicher sei die Förderung durch den Bund mit bis zu 30 Prozent. Außerdem gebe es vom Freistaat ebenfalls eine Förderung um weitere 40 Prozent, durch die insgesamt bis zu 70 Prozent der Umrüstungskosten gefördert werden könnten. Die Unterstützung durch den Freistaat sei jedoch noch nicht sicher.
Was die Energieeffizienz und die Umweltfreundlichkeit betreffe, bringe die LED-Technik eindeutige Vorteile mit sich. Durch die Umstellung könnten die jährlichen Stromkosten für die Straßenbeleuchtung in Neubiberg von etwa 68.000 Euro auf 21.500 Euro fallen. Damit würden statt 130 Tonnen nur noch 41 Tonnen CO2 pro Jahr anfallen. Zudem sind LED-Leuchten länger haltbar als die bisherigen Leuchtmittel.
Gerade was die Themen Insektenschutz und Lichtverschmutzung betreffe, biete die Umrüstung weitere Vorteile. Das Licht könne durch LED-Leuchten leichter gerichtet werden, sodass die Fernwirkung entfalle. Dadurch könne vermieden werden, dass Insekten anzogen werden. Das verhindere ebenso die Farbtemperatur, die „insektenfreundlich“ gewählt werde. Auch gebe es positive Nebeneffekte der Umrüstung, etwa werden alle Schutzeinrichtungen überprüft und gegebenenfalls erneuert sowie eine Datenbank über sämtliche Leuchten und Kabel erstellt.
Die Kosten für die Umrüstung von rund 1370 Leuchten sollen etwa 845.000 Euro betragen. Die Umrüstung soll eineinhalb bis zwei Monate dauern und im kommenden Jahr erfolgen.
„Mit welchen Überraschungen müssen wir beim Budget rechnen“, wollte Hartmut Lilge (CSU) wissen. Etwa zehn Prozent Sicherheitspuffer, etwa für die steigenden Baukosten oder den Tausch maroder Masten, sei bereits in den Kosten mit einkalkuliert, erklärte Böhlein. Steigen könnten die Kosten aber, wenn das Gremium Ergänzungen abseits des Umrüstungskonzepts beschließe.
Pascale Kollwitz-Jarnac (Grüne) erkundige sich, ob die unbeleuchteten Unterführungen unter der Autobahn im Zuge der LED-Umrüstung mit autarken, also mittels Solarzellen betriebenen LED-Leuchten ausgestattet werden könnten. Das sei jederzeit möglich, aber nicht förderfähig, da die Förderung nur einen eins-zu-eins-Ersatz berücksichtigt, erklärte Böhlein. Grundsätzlich sei eine Lösung über durch Solarzellen betriebene Leuchten nur dann anzuraten, wenn es keinen Netzanschluss gibt. Ansonsten seien diese Lösungen derzeit wegen des hohen Akku-Verschleißes weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.
Eine Beleuchtungsstärke, „die Insekten und Menschen mögen“, wünschte sich Tobias Thalhammer (CSU). Nicola Gehringer betonte, dass „bei aller Liebe zu Insekten“ die Straßenleuchten nicht zu dunkel sein dürften. „Man fühlt sich gerade als Frau sonst nicht so sicher“, so die CSU-Rätin.
Maria Weiß (SPD) wiederum bat darum, die „schönen alten Leuchten“, etwa vor dem Rathaus, zu erhalten. Das sei vorgesehen und erfolge mithilfe von speziellen Umrüstsätzen, beruhigte Böhlein. Damit zeigte sich das Gremium zufrieden und bewilligte einstimmig die Umrüstung auf LED.
Iris Janda
Weitere Nachrichten aus der Region finden Sie in unserer Übersicht.
Besuchen Sie HALLO auch auf Facebook.