Das gelte obendrein nicht nur für die bereits geplanten PV-Anlagen, bei denen es bereits einen „Investitionsstau“ gebe, sondern könne etwa auch für das Thema Windkraft verwendet werden, so Schelle. Für jedes Projekt könne sich jeder Bürger individuell beteiligen, wenn „Herr Huber“ also etwa nur mit der einen Solaranlage, aber nichts mit einem Windrad zu tun haben wolle, könne er dann eben auch in genau nur jenes Projekt investieren. „Also pro Projekt eine eigene Beteiligung“, fasste der Bürgermeister zusammen.
Warum dann nicht gleich die Windkraft auch in den Gesellschaftsvertrag aufgenommen werde, hakte Josef Ertl (CSU) nach. Da sehe auch der Bürgermeister kein Problem, antwortete dieser. Sascha Bucklitsch von den Gemeindewerken Oberhaching erklärte indes, dass es bei Photovoltaik und Wind um so verschiedene Investitionssummen und Risiken gehe, dass für Windräder eine separate Gesellschaft besser geeignet wäre: Je mehr Projekte es gibt, umso schlimmer infiziert ein Projekt, das schiefläuft, die anderen Projekte, die gut laufen, so Bucklitsch.
So ganz überzeugt war der Gemeinderat jedoch von dieser Erklärung nicht. So befürchteten mehrere Ratsmitglieder, dass bei späterem Hinzufügen der Windkraft wieder ein großer Aufwand inklusive Notar nötig sein könnte.
Also zog Bürgermeister Schelle den Stift und malte auf der Leinwand das geplante Modell vor: Derzeit gehe es erst einmal um die Gründung einer Komplementärgesellschaft, also einer Verwaltungsgesellschaft. Unter dieser wiederum würde zeitgleich die Projektgesellschaft entstehen, die für die Solar-Investitionen zuständig sei. Werde das Thema Windkraft konkreter, sei es ein Leichtes, eine weitere Projektgesellschaft genau dafür zu gründen, die dann ebenfalls der Komplementärgesellschaft unterstellt ist. Zunächst brauche es aber eben das Hauptträgerkonstrukt.
Nachdem Buklitsch dem Gemeinderat zudem bestätigt hatte, dass der Verwaltungsaufwand zumindest beim Thema PV-Anlagen im akzeptablen Rahmen sei, stimmte der Oberhachinger Gemeinderat der Gründung der beiden vorgeschlagenen Gesellschaften unter der Führung von Buklitsch zu.