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Aggressiver Patient schlägt Notfallsanitäterin im Krankenwagen ‒ Im Klinikum verletzt er eine Krankenschwester

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Von: Jonas Hönle

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Auf einer Baustelle in Schwabing wurde ein Bauarbeiter von einem schweren Bauteil erschlagen.
Ein aggressiver Patient schlug eine Notfallsanitäterin und trat eine Krankenschwester. (Symbolbild) © dpa/Boris Roessler

Nach einem Angriff auf eine Notfallsanitäterin im Krankenwagen und eine Krankenschwester im Klinikum ermittelt die Polizei gegen eine aggressiven Patienten.

Gauting ‒ Notfallsanitäterinnen und Krankenschwestern haben einen wichtigen Beruf. Durch ihre Arbeit helfen sie Menschen, denen es gesundheitlich nicht gut geht. Leider kommt es immer wieder zu Angriffen auf genau diese Helferinnen, wie zu einem tragischen Vorfall in Gauting.

Die Polizei ermittelt gegen einen 27-jährigen Mann wegen tätlicher Angriffe auf zwei Frauen, die im Einsatz wegen seines hohen Blutdrucks waren.

Angriff auf Notfallsanitäterin und Krankenschwester - Polizei ermittelt gegen aggressiven Blutdruck-Patient

Eine 25-jährige Notfallsanitäterin wurde mit zwei Kollegen von der Notrufzentrale zu einem Patienten nach Buchendorf geschickt, dem es nicht gut ging. Aufgrund des hohen Blutdrucks des Mannes, der nur zu Besuch in Gauting war und eigentlich aus Penzberg stammt, wurde entschieden, dass er ins Krankenhaus nach Starnberg eingeliefert wird.

Die Gautinger Notfallsanitäterin setzte sich laut Polizei auf den Platz unmittelbar neben dem Patienten, der im Behandlungsbereich des Rettungswagen auf einer Liege angeschnallt war. Ihre beiden Kollegen nahmen vorne im Rettungswagen Platz.

Kurz nach der Hausener Kreuzung wollte sich der, bis dahin völlig friedliche, Patient jedoch plötzlich seines Gurtes entledigen und sich abschnallen.

Mann (27) schlägt Notfallsanitäterin im Rettungswagen auf dem Weg zum Krankenhaus

Nachdem ihm die Sanitäterin sagte, dass er dies unterlassen sollte, schlug er ihr völlig unerwartet ohne jegliche vorherige verbale Aggression mit seiner rechten Faust ins Gesicht. Anschließend packte er die junge Frau am Halskragen, zog sie zu sich her und begann sie zu schütteln.

Die angegriffene Notfallsanitäterin rief sofort laut um Hilfe, worauf der Rettungswagen sofort anhielt und ihr ein 22-jähriger Kollege von der Beifahrerseite sofort zu Hilfe eilte. Dadurch konnten sie den Angreifer von der Frau abbringen.

Nachdem sie den renitenten Patienten wieder beruhigen konnten, setzten sie die Fahrt in die Klinik fort. Zuvor tauschten sie noch Plätze, so dass die angegriffene Notfallsanitäterin auf dem Beifahrersitz vorne saß, während ihr männlicher Kollege bei dem Patienten saß.

Auf der weiteren Fahrt verständigten sie noch vom Rettungsfahrzeug aus die Starnberger Polizei, die umgehend eine Streife ins Klinikum Starnberg schickte.

Patient tritt Krankenschwester im Klinikum Starnberg - Einweisung in psychiatrisches Krankenhaus

Dort kam es zu einem erneuten Zwischenfall, als eine Krankenschwester dem Patienten den Blutdruck messen wollte. Völlig unerwartet und wieder ohne verbale Ankündigung schlug der 27-jährige Patient mit seinem rechten Fuß heftig gegen den rechten Arm der ihn behandelnden Krankenschwester.

Die Frau wurde durch diesen Tritt gegen eine Wand geschleudert. Die 44-Jährige klagte anschließend über starke Schmerzen ihres rechten Arms und ihrer rechten Schulter.

Nachdem sich der Angreifer offensichtlich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurde er aufgrund nachgewiesener Fremdgefährdung umgehend in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Psychische Blockade und Schmerzen - Notfallsanitäterin wegen Angriff nicht arbeitsfähig

Die Notfallsanitäterin erlitt durch den heftigen Faustschlag, der sie an der rechten Schläfe getroffen hatte, eine HWS-Distorsion und war in der Folge für vier Wochen arbeitsunfähig. Nach ihren Angaben bestand der Grund für ihre lange Arbeitsunfähigkeit jedoch nicht aufgrund ihrer Schmerzen sondern aufgrund einer psychischen Blockade, die der Angriff dieses Mannes bei ihr ausgelöst hatte.

Gegen den 27-jährigen bislang polizeilich nicht in Erscheinung getretenen Penzberger läuft nun ein Verfahren wegen zweier tätlicher Angriffe auf Personen, die Vollstreckungsbeamten gleichgestellt sind.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Ostersonntag. Der Vorfall wurde jedoch erst am Montag bei der Gautinger Polizei bekannt, als die geschädigte 25-jährige Notfallsanitäterin persönlich bei hiesiger Dienststelle vorstellig wurde.

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