„Wir wollen alle, dass das Haus erhalten bleibt“, sagt Schlossherr Philipp Freiherr von Hirsch. Seit 2015 plant er, das Gebäude sanieren zu lassen. „Es ist aktuell zwar nicht bewohnbar, aber noch ganz gut in Schuss. Und es ist vom Baustil her schön, etwas Besonderes“, erklärt er, warum sein Herz an dem Haus hängt.
Gebaut wurde es vermutlich 1897. Während in den Flügeln links und rechts Kutschen standen und Pferde gehalten wurden, wohnten im Mittelteil einst Bedienstete. „Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus umgebaut und die Bereiche links und rechts zu Garagen“, berichtet der Eigentümer.
Bei einer erneuten Veränderung besteht das Landesamt für Denkmalschutz darauf, die Öffnungen der Garagentore beizubehalten. „Dort sollen große Glasmodule eingesetzt werden, um Lichteinfall und einen Terrassenausgang zu ermöglichen“, sagt von Hirsch.
Erhalten werden sollen auch die halbkreisförmigen Fenster in den Garagen. „Aber wir dürfen sie zum Boden verlängern.“ So komme auch genug Licht für Wohnraum hinein. Für solche Kompromisse sei er dem Denkmalschutz dankbar, die Zusammenarbeit sei „sehr konstruktiv“ gewesen“, so von Hirsch.
„Aber alles hat sich irrsinnig in die Länge gezogen. Ich bin entsetzt, dass wir allein für die Genehmigung sieben Jahre gebraucht haben.“ Und das, obwohl Wohnraum knapp und zentral nur schwer neu zu schaffen sei.
Die lange Dauer berge zudem das Risiko, dass die Pläne am Ende doch nicht umgesetzt werden können. Bisher rechnet von Hirsch mit Umbaukosten von circa 2,6 Millionen Euro. Die Berechnung stammt aber noch aus der Zeit vor dem Ukraine-Krieg. Neben der Förderung des Bezirks stünden dem Schlossherrn zufolge noch zwei weitere Förderanträge aus. „Wenn da nicht genug zusammenkommt, müssen wir den Umbau nochmal gut überlegen“, sagt von Hirsch.
Fest steht: Unter diesen Umständen und dem direkten Zugang zu Schloss, Würm und der Bahnhofstraße werden die fünf Wohnungen nicht gerade günstig zu haben sein. „Sozial verträglichen Wohnraum hätten wir ja ‚Im Grund’ schaffen wollen, aber dafür war der Gegenwind zu groß.“
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