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Pullach: Solarpaten helfen bei Anschaffung einer privaten Photovoltaik-Anlage

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Mit einer Photovoltaik-Anlage auf der Garage will Solarpate Michael Rieder ab August auch sein Auto mit regenerativer Energie laden. Die intelligente Ladestation dafür mit 22 Kilowatt ist schon angebracht.
Mit einer Photovoltaik-Anlage auf der Garage will Solarpate Michael Rieder ab August auch sein Auto mit regenerativer Energie laden. Die intelligente Ladestation dafür mit 22 Kilowatt ist schon angebracht. © Privat

Neue Idee für die Energiewende: In Pullach helfen jetzt „Solarpaten“ interessierten Bürgern bei der Anschaffung einer privaten Photovoltaik-Anlage.

Pullach - Michael Rieder ist ein Pionier der Energiewende: Schon vor über 25 Jahren hat der Pullacher sein Haus mit Solarthermie ausgerüstet, im vergangenen Jahr einen Geothermie-Anschluss draufgesattelt, um völlig CO²-frei zu heizen. Im August kommen noch Photovoltaik-(PV)-Module auf sein Garagendach. „Die geplante PV-Anlage ist der letzte Baustein zur vollständigen Nutzung regenerativer Energien“, sagt Rieder stolz.

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Unterstützung für den Umstieg: „Solarpaten“ beraten Bürger in Pullach

Für all das hat sich der Entwicklungsingenieur nicht nur viel Wissen angeeignet. „Ich habe mich auch bei der Energieagentur Ebersberg-München beraten lassen. Aber die dürfen zum Beispiel nichts über Herstellerfirmen sagen. Deswegen habe ich dann zig selbst abgeklappert“, berichtet er. Um anderen zumindest einen Teil der Mühe zu ersparen, hat Rieder eine besondere Idee angestoßen: „Solarpaten“, die interessierte Bürger bei der Planung und Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen kostenlos unterstützen.

„Es handelt sich hierbei um einen Erfahrungsaustausch zwischen Bürgern und ersetzt keine professionelle Beratung“, erklärt Fabian Bauer, Sachgebietsleiter für Abfall- und Energiewirtschaft bei der Gemeinde. Inoffiziell teste man das Konzept bereits seit einer Weile: Neben Rieder sind bereits drei weitere Paten angemeldet. Man hoffe nun, da das Projekt per Bürgerbrief auch öffentlich bekannt gemacht wurde, aber auf noch mehr Interessierte.

Erfahrungsaustausch zwischen Bürgern: Beratung zum Umstieg auf Solarenergie

Die Idee ist Teil einer Solaroffensive der Gemeinde. Sie gewährt etwa über das Förderprogramm Klimaschutz Zuschüsse, wenn Häuser mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet werden. „Eine sehr vorbildhafte Förderung. Verglichen mit anderen Gemeinden ist Pullach ein Schlaraffenland“, schwärmt „Solarpate“ Rieder.

Umso wichtiger ist ihm, den Pullachern Unsicherheiten beim Umstieg zu nehmen. Regelmäßig werde er von Nachbarn gefragt, ob sich das Umrüsten wirklich lohne – vor allem kostentechnisch. „Die immer wieder gestellte Frage zur Wirtschaftlichkeit beim Umstieg auf regenerative Energien stellt sich letztlich nicht mehr: Erdgas und Erdöl sind zur Mangelware geworden“, sagt Rieder. Dabei nimmt der Rentner insbesondere seine Generation in die Pflicht: „Wenn wir Älteren nichts tun, wer denn dann? Die Jugendlichen von Fridays For Future haben sicherlich nicht genug Geld für eine PV-Anlage im Haus ihrer Eltern.“

Für Interessierte

Wer Interesse an dem Erfahrungsaustausch hat oder selbst „Solarpate“ werden möchte, kann sich per E-Mail an die Gemeinde unter klimaschutz@pullach.de wenden.

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