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Aus fürs Bürgerbüro Stockdorf ‒ wobei sich die Bewohner des Gautinger Ortsteils noch benachteiligt fühlen

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Bürgerbüro Stockdorf
Erst 2020 hatte die Gemeinde Gauting eine neue Außenstelle ihrer Verwaltung in Stockdorf eröffnet. Jetzt wird diese dauerhaft geschlossen. (Archivfoto) © Romy Ebert Adeikis

Hiobsbotschaft bei der Bürgerversammlung: Das Bürgerbüro in Stockdorf wird dauerhaft geschlossen. Die Gründe und bei was sich die Anwohner noch benachteiligt fühlen.

Stockdorf ‒ In Gautings Ortsteil brodelt es: „Ist ja nur Stockdorf“ und „Bei uns kommt eh nix“, raunten Zuhörer bei der diesjährigen Bürgerversammlung in der Grundschule immer wieder. Die jüngsten Querelen um eine Bebauung der Würm-Aue haben Spuren bei den Anwohnern hinterlassen.

„Werden die Stockdorfer bei der Entscheidung über die Baupläne beteiligt und wenn ja, wie?“ wollten gleich mehrere Bürger wissen. Bürgermeisterin Kössinger (CSU) sicherte ein Mitspracherecht zu. „Aber wie das aussehen wird, entscheidet der Gemeinderat.“

Aus fürs Bürgerbüro Stockdorf: Die Gründe

Stattdessen hatte die Rathaus-Chefin für den Ortsteil eine andere Hiobsbotschaft im Gepäck: Das erst Anfang 2020 eröffnete Bürgerbüro am Harmsplatz ‒ das wegen Personalmangel bereits seit Monaten geschlossen ist ‒ wird ganz aufgegeben. „Es ist organisatorisch nicht anders möglich“, beteuerte Kössinger.

Nachdem es im November 2021 im Bürgerbüro einen tätlichen Angriff gegeben habe, hätte die Arbeitssicherheit festgestellt, dass Mitarbeiter, die mit Pässen und Bargeld zu tun haben, keine Einzelplätze haben dürfen. „Für einen zweiten Mitarbeiter ist in Stockdorf aber kein Platz. Außerdem können wir so viel Personal nicht vom Einwohnermeldeamt Gauting abziehen“, erklärte die Bürgermeisterin. Die Entwicklung sei vor Corona so nicht absehbar gewesen.

Bei den Stockdorfern sorgte die Nachricht für Unmut. Sie plädierten dafür, die Außenstelle wenigstens zwei Tage im Monat zu öffnen. „So leid es mir tut, das können wir nicht“, sagte Kössinger. Die Gemeinde werde sich aber Gedanken machen, wie die Räume anders öffentlich genutzt werden können.

Unmut bei den Stockdorfern: wobei sich die Bewohner des Gautinger Ortsteils noch benachteiligt fühlen

Ein Angebot für Stockdorf wünschten sich die Anwesenden auch in Sachen Bürgerbus. Dieser fährt bisher nur in Gauting. „Wir haben nicht genug Ehrenamtliche, um das auszuweiten“, appellierte die Rathaus-Chefin, selbst aktiv zu werden.

Dass Stockdorf benachteiligt werde, machte eine Zuhörerin auch an der Weihnachtsbeleuchtung fest: „In Gauting gibt es wenigstens eine Lichterkette an der Bahnhofstraße.“ Bürgermeisterin Kössinger erklärte, dass diese aber vom Gewerbeverband ‒ nicht von der Gemeinde ‒ angebracht wird.

Zu der aufgeheizten Stimmung passte, dass auch Planeggs Polizeichef Thomas Sorgalla zugeben musste, nach seinem Amtsantritt vor fünf Jahren erstmals persönlich bei einer Stockdorfer Bürgerversammlung zu sein. Immerhin brachte er gute Zahlen mit: Der Ortsteil sei mit 20 Straftaten je 1000 Einwohner mehr als doppelt so sicher wie München. Insbesondere die Zahl der Wohnungseinbrüche, die 2019 noch bei sechs gelegen habe, sei erfreulich. Heuer habe es bisher keinen Fall gegeben.

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Ein Ärgernis für Peter Weil sind wild geparkte E-Scooter. Diese seien wirklich eine Plage, bestätigte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Wir haben aber keine Handhabe dagegen.“ Michael Gebauer beklagte, dass „selbst bei normalem Regen“ am Harmsplatz das Wasser stehe. Er habe seine Garage bereits erhöht, dennoch werde diese regelmäßig überschwemmt. „Wir kümmern uns“, antwortete Kössinger. Gleiches versprach sie den Bürgern, die dauerhaft abgestellte Container und Anhänger in der Wanneystraße monierten. Die Verkehrsüberwachung werde informiert.

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