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Tieferlegung der Bahnhofstraße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn abgelehnt

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Von: Iris Janda

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Eine S-Bahn fährt an einem geschlossenen Bahnübergang vorbei.
Eine Tieferlegung der Bahnhofstraße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn würde eine Vielzahl an Problemen hervorrufen. © Julian Stratenschulte/dpa

Besonders im Berufsverkehr staut es sich auf der Bahnhofstraße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn viele hundert Meter. Seit Jahren wird nach einer Lösung gesucht. Eine Tieferlegung der Straße unterhalb der Gleise ist nicht der richtige Weg, wie nun eine Studie zeigt.

Sechs verschiedene Varianten, keine davon ist zielführend – so lautet das Ergebnis einer Studie zur Tieferlegung der Bahnhofsstraße unter die S-Bahn in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Die langen Schließzeiten der Schranken an der Hauptverbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Höhenkirchen und Siegertsbrunn sind den Bürgern schon seit geraumer Zeit ein Ärgernis. Vor allem während des Berufsverkehrs entstehen hier lange Rückstaus. Der Landkreis hat daher eine Studie beauftragt, die eine mögliche Tieferlegung der Kreisstraße untersucht hat. Wenn die Bahnhofstraße isoliert betrachtet wird, ist prinzipiell technisch eine Unterführung möglich.

Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich hauptsächlich von der Führung der Fußgänger und Radfahrer, was wiederum zu unterschiedlichen Längen der Rampe führt. Die Kosten würden zwischen 12 und 28 Millionen Euro variieren. Gemein haben aber alle Varianten erhebliche Nachteile, die für alle Beteiligten, Vertreter des Landratsamts, die Gemeinde, den AK Ortsentwicklung und Mobilität sowie Vertreter der Polizei, gegen eine Tieferlegung der Straße sprechen.

So könnten dadurch die P&R-Parkplätze auf beiden Seiten der Gleise nicht mehr von der Bahnhofstraße kommend angefahren werden. Das gilt ebenso für die Bushaltestellen auf beiden Gleisseiten. Während der Park- und Haltebereich an der östlichen Seite beim Gymnasium nicht mehr direkt angefahren werden kann, wären die westlichen Haltestellen und Parkplätze nur über das Wohngebiet von der Esterwagnerstraße kommend zu erreichen. Außerdem müssten dann auf westlicher Seite eine Wendeanlage für Pkw errichtet werden.

Bei allen Planungsvarianten werden außerdem private Gebäude, Einzelhandel und Restaurants von der Bahnhofstraße abgehängt. Als Beispiel wird auf Siegertsbrunner Seite das Restaurant La Bella Sicilia genannt, das dann nicht mehr an die Kreisstraße angeschlossen wäre. Nicht zuletzt wäre auch die Anbindung des Gymnasiums von der Bahnhofstraße nicht mehr direkt erschlossen. Ein Anschluss über die Carl-Orff-Straße oder Kirchen- und Molkereiweg, der dann nötig wäre, sei aus Sicht der Entscheidungsträger städtebaulich nicht tragbar.

Nachdem der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss in Höhenkirchen-Siegertsbrunn bereits Mitte November über die Studien-Ergebnisse informiert wurde, fällte der Ausschuss für Bauen und Schule im Landkreis am 1. Dezember seinen Beschluss. Den Studienergebnissen und den Beratungen mit der Gemeinde folgend, sollen Überlegungen zur Tieferlegung der Kreisstraße M10 nicht weiter verfolgt werden.

Das Verkehrsproblem an dem Bahnübergang ist damit aber noch nicht gelöst. Als langfristiges Ziel Streben Landratsamt und Gemeinde eine Tieferlegung der S-Bahn-Gleise an. Derzeit prüft der Freistaat den zweigleisigen S-Bahn-Ausbau. Im Zuge dessen müsse eine Tieferlegung der Gleise und eine höhenfreie Querung geplant werden. Die Möglichkeiten dazu möchte das Landratsamt mit der Gemeinde und der Deutschen Bahn ausloten.

Kurzfristig sollen die Schrankschließzeiten durch bessere Signaltechnik optimiert werden. Dazu stehe die Gemeinde mit den Nachbarorten Neubiberg, Ottobrunn und Hohenbrunn sowie dem Bayerischen Verkehrsministerium im Austausch.

ija

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