Dennoch ist weiter Geduld gefragt: „Optimistisch gesehen rechnen wir mit einer Genehmigungsphase von einem Dreivierteljahr, sodass wir die Bauarbeiten in der zweiten Hälfte 2024 ausschreiben können“, erklärte Matthias Feldmann von der Planungsfirma Tractebel. Baubeginn könnte dann im Frühjahr 2025, die Inbetriebnahme Mitte 2026 sein, rechnete Feldmann dem Ausschuss vor.
Angedacht ist eine komplette Umgestaltung der Mühle zu einem Schachtkraftwerk, um die Anlage deutlich ertragreicher zu machen. Die Turbine läge dann drei bis vier Meter unter dem eigentlichen Wasserpegel. „Davon wird oben nichts zu sehen sein, weil die gesamte Anlage unter der Flusssohle liegt“, erklärte Feldmann. Die bestehenden Bauten würden abgebrochen – nur der Fußgängersteg zum Schluss wieder aufgebaut.
Die Bauarbeiten sollen komplett im Trockenen erfolgen. „Am Wehr wird ein kleiner Damm aufgebaut, sodass das Wasser während des Baus komplett über das Wehr geht“, sagte Feldmann.
Wie viel der Umbau, die ökologische Aufwertung und die Wehrsanierung insgesamt kosten werden, ist derzeit noch nicht klar. 2020 waren bereits Kosten von 1,9 Millionen allein für die Mühle im Gespräch.
Deutlich kritischer sahen die Umweltausschuss-Mitglieder die Pläne für einen Wasserspielplatz am ehemaligen Volksfestplatz. An dem renaturierten Seitenarm der Würm gebe es bereits eine kleine Ausbuchtung und es sei viel Platz, auch für Sitzgelegenheiten. Vorgesehen sind ein 13 Meter langes Kreativbecken, das mit Quadersteinen vom übrigen Fluss abgetrennt würde sowie eine Schnecke, mit der Wasser ans Ufer gekurbelt und für verschiedene Spielgeräte verwendet werden könne.
„Dort kommen schon jetzt viele Familien hin, um zu baden oder mit Naturmaterialien zu bauen und zu spielen“, begründete Annette Rosellen (IGG), warum sie einen Spielplatz an der Stelle ablehne. Anette Kitzmann-Waterloo (SPD) kritisierte das große Ausmaß und die damit verbundenen hohen Kosten.
Tatsächlich seien diese wegen Baupreissteigerungen um 40 Prozent auf 160 000 Euro hochgeschnellt, erklärte der Planer. Am Ende stimmten die Gemeinderäte mit 6:3 Stimmen für eine generelle Weiterverfolgung der Pläne. Die Größe könne aber noch einmal diskutiert werden.
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