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Gerüstet für Blackouts: Krailling hat Lautsprecher und Stromgeneratoren angeschafft – wie das Gesamtkonzept aussieht

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Von: Romy Ebert-Adeikis

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Ein Testlauf mit dem bislang nur gemieteten Notstromaggregat für die Grundschule Krailling wurde bereits durchgeführt.
Ein Testlauf mit dem bislang nur gemieteten Notstromaggregat für die Grundschule Krailling wurde bereits durchgeführt. © Gemeinde Krailling

Die Gemeinde Krailling sorgt mit den anderen Würmtal-Gemeinden für den Ernstfall vor. Für einen Blackout wurde ein Notstromaggregat installiert.

Krailling ‒ Notfallppläne für Unwetter- oder Hochwasserereignisse gibt es in fast jeder Gemeinde schon lang. Anders sieht es für einen anhaltenden und überregionalen Stromausfall – einen sogenannten Blackout – aus. Vor dem Hintergrund möglicher russischer Hacker-Angriffe ist ein solches Szenario allerdings wahrscheinlicher geworden. Nach Neuried und Planegg ist darum nun auch in Krailling ein Blackout-Konzept erarbeitet worden.

Seit Oktober habe es regelmäßig Sitzungen zur kritischen Infrastruktur gegeben. „Zudem wurde ein Krisenstab gegründet“, sagt Bürgermeister Rudolph Haux (FDP). Der Notfallplan kommt ins Rollen, sollte in Krailling der Strom großflächig länger als zwei Stunden am Stück ausfallen. „Dann wird der Bauhof als erstes ein Notstromaggregat an die Grundschule anschließen“, erklärt Haux. Denn diese – nicht das Rathaus gegenüber – werde im Falle eines Blackouts zur Anlaufstelle für die Kraillinger.

„Dort wird es Informationen und einen heißen Tee geben. Außerdem wird in den Klassenräumen ein Arztzimmer eingerichtet und in Absprache mit dem BRK Planegg-Krailling ein 24-Stunden-Dienst aufgebaut.“ Natürlich habe die Schule nicht Kapazitäten für alle Bürger, betont Gemeinde-Geschäftsführer Franz Wolfrum. „Dorthin können aber diejenigen kommen, die Hilfe brauchen.“

Notstromaggregat für Krailling: Zweiter „Leuchtturm“ soll folgen

Damit die Grundschule im Notfall als „Leuchtturm“ fungieren kann, hat die Kommune das mit Diesel betriebene Notstromaggregat angemietet – vorerst bis März. „Danach wollen wir es gerne kaufen. Der Markt ist derzeit leergefegt“, sagt Haux. Angeschafft wurden auch Lautsprecher, mit denen – auf ein Auto montiert – die Bevölkerung informiert werden kann.

Neben der Schule sind im Falle eines Blackouts die beiden Altenheime mit Strom versorgt. Das Waldsanatorium kann dank seiner Hackschnitzelanlage auch die Feuerwehr an der Pentenrieder Straße unterstützen.

Dennoch soll Krailling im Laufe des Frühjahrs noch einen zweiten „Leuchtturm“ bekommen: an der Turnhalle in Pentenried. „Dort gibt es aber bisher keine Einspeisestelle für einen Stromgenerator“, erklärt der Rathauschef die Verzögerung. Wegen eines Verteilfehlers haben die Pentenrieder außerdem noch keine Infobroschüre zum Thema Blackout erhalten – in Krailling sei diese bereits an alle Haushalte ausgegeben worden. „In Pentenried wird zeitnah nachgeliefert“, verspricht Haux.

Auch die Bürger sollen Vorsorge betreiben

Ein Aspekt aller Notfallkonzepte ist, dass auch die Bürger vorsorgen. Was zu beachten ist, hat Krailling in einer Infobroschüre festgehalten, die Bürgermeister Rudolph Haux nun präsentierte. Auch in Neuried und Planegg wurden solche Flyer bereits verteilt. Anfang Februar sollen nun auch die Gräfelfinger entsprechendes Material erhalten, Auf der Internetseite der Gemeinde (www.graefeling.de) kann der Ratgeber auch heruntergeladen werden. Auch Planegg (www.planegg.de/katastrophenschutz-planegg-informiert-umfassend) und Krailling (www.krailling.de/artikel/542) bieten ihre Broschüren digital an.

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