Bei einem Pressegespräch warnte Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) vor falschen Gerüchten. Warum aber auch die Gemeinde sich bislang mit Aussagen zurückhält, begründet er so: „Die Gemeindeverwaltung geht mit dem Thema Tanklager schon immer besonders umsichtig um, da in einigen Bereichen verschiedene Rechte betroffen sind. Die haben so lange einen nichtöffentlichen Charakter, bis die Rechteinhaber selbst an die Öffentlichkeit treten oder die Gemeinde ermächtigen, dies zu tun.“
Was er aber verriet: Metrans prüft aktuell bahn- und naturschutzrechtlich die Einrichtung des Containerterminals. „Wir erwarten Ergebnisse im ersten Halbjahr.“ Sollte die Schaffung möglich sein, hätte die Gemeinde aber wenig Handhabe. Denn große Infrastrukturprojekte werden meist überregional über Planfeststellungsverfahren abgewickelt.
„Klar ist, dass wir kein Containerterminal wollen“, betonte Haux. Das gelte auch für den Landkreis Starnberg sowie die Nachbargemeinden Gauting und Germering, die mehr Verkehr und Lärm befürchten. „Die Frage ist jetzt, wie wir das Terminal abwenden können.“
Im Herbst hatte der Gemeinderat den Eigentümern immerhin einen Fragenkatalog geschickt. Die Antworten darauf werden am Montag, 13. März, nicht öffentlich im Gemeinderat vorgestellt. Öffentlich über das Thema debattiert auf Antrag der Grünen am selben Tag aber der Umweltausschuss des Kreistags.
Zu den konkreten Plänen sind verschiedene Informationen im Umlauf. Die Krailling Olis äußern sich dazu wie folgt:
„Die Eigentümergesellschaft des Tanklagerareals Krailling, die G1 Krailling Real Estate GmbH, und die Metrans Gruppe als Tochterunternehmen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) prüfen derzeit die künftige Entwicklung des Geländes des Tanklagers in Krailling (Landkreis Starnberg). Unter verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, die derzeit untersucht werden, ist die mögliche Entwicklung eines Verladebahnhofs eine Option.
Die Überlegungen zu diesem Vorhaben befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium, sodass noch keine Details genannt werden können. Zunächst wird die grundsätzliche Machbarkeit des Projekts evaluiert. Konkrete Aussagen zu einem Zeitrahmen und Investitionssummen sind zu diesem Zeitpunkt daher nicht möglich.
Wir sind der Überzeugung, dass eine Verlagerung des Straßen-Güterverkehrs auf die Schiene ein maßgeblicher Baustein im Sinne des Klimaschutzes und der Mobilitätswende ist. Gleichwohl verstehen wir, dass bei einem solchen Vorhaben Bedenken aufkommen können. Aus unserer Sicht können diese nur auf Grundlage fundierter Daten diskutiert werden, die erst mit den Ergebnissen der derzeit beauftragten Untersuchungen vorliegen werden.
Sobald belastbare Aussagen und Planungen vorliegen, werden wir in den gemeinsamen Austausch mit Öffentlichkeit und Politik treten.“
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