Immerhin: Etwas Besserung hat sich in der Hinsicht zuletzt eingestellt, wie Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) berichtete: „Es ist uns gelungen, unseren Schuldenstand zumindest minimal auf circa 9,2 Millionen Euro zu verkleinern.“ 2020 hatte die Kommune noch etwa 12,6 Millionen Euro Miese.
Den Gautingern drückt der Schuh ohnehin viel mehr an anderen Stellen. Sabine Kästner beklagte sich über den erst im Sommer eröffneten Bewegungspark an der Würm. „Vor allem der sogenannte Flex-Jumper macht sehr viel Lärm“, monierte die Anwohnerin.
Während tagsüber Kinder auf dem Sport-Trampolin tobten ‒ obwohl die Geräte erst ab 14 Jahren genutzt werden dürfen ‒ werde der Park nachts als Jugend-Treffpunkt genutzt. „Der ganztägige Lärm macht uns psychisch fertig. So einen Park setzt man doch nicht vor ein Haus für Ältere.“
Kössinger erinnerte daran, dass der „Jumper“ noch in den Sommerferien vorübergehend gesperrt und ein Lärmgutachten erstellt wurde. „Selbst, wenn man ganz wild darauf rumspringt, wird es nicht lauter als Verkehrslärm. Das entspricht der Norm“, erläuterte die Rathaus-Chefin. Zudem hätten sich viele Bürger eine Wiedereröffnung des Sportgeräts gewünscht.
Thomas Weingart sprach das Dauerbrenner-Thema „Bahnhofstraße“ an. „Ich verstehe nicht, warum der Autoverkehr in so einer engen, steilen Straße so bevorzugt wird“, meinte er und forderte ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern.
Weil es sich dabei um eine Staatsstraße handele, seien weder Gemeinde noch Landratsamt die richtigen Ansprechpartner, sagte Landrat Stefan Frey (CSU). Beim Staatlichen Straßenbauamt Weilheim könne man eine Tempodrosselung nur beantragen, wenn es sich um eine unmittelbare Gefahrenstelle oder einen ausgewiesenen Unfallschwerpunkt handelt.
Oder der Verkehr für Anwohner zu laut ist. „Aber entsprechende Lärmgutachten dauern sehr lang und kosten über 10 .00 Euro“, ergänzte Kössinger. Dafür habe die Gemeinde derzeit kein Geld. Gleiches gelte für die Kreisstraße im Ortsteil Königswiesen, für die ein weitere Bürger Tempo 30 ins Gespräch brachte.
Mit dem geplanten Neubaugebiet an deralten AOA-Fabrik kam noch ein weiteres Dauerthema zur Sprache. „Warum dauert das so lang? Die ersten Bürgerworkshops sind sieben Jahre her“, klagte ein Anwohner. „Es passiert viel, man sieht nur noch nichts“, antwortete Kössinger. Im September sei der Bebauungsplan für den Nordteil schon dem Bauausschuss vorgestellt worden.
Was nicht stimme: „Verband Wohnen“ ‒ einer der vier Investoren ‒ habe das Vorhaben nicht wegen der Kosten aufgegeben, stellte die Bürgermeisterin klar. Das Projekt sei nur von 2024 auf später verschoben worden.
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