Kreis- statt Staatsstraße zwischen Gräfelfing und Hadern: Herabstufung soll Möglichkeiten erweitern

Schon seit langer Zeit gibt es in Gräfelfing den Wunsch, die Würmtalstraße zurückzubauen. Jetzt kommt Bewegung in das Vorhaben, doch der Kreistag muss den Plänen erst noch zustimmen.
GRÄFELFING/HADERN Zwei statt vier Fahrspuren: Ein Rückbau der Würmtalstraße ist seit Jahrzehnten ein Wunsch der Gräfelfinger. Sogar grobe Pläne für eine Wohnbebauung auf den frei werdenden Flächen gibt es bereits seit Jahren.
Jetzt kommt wieder Bewegung in das Vorhaben. Der Grund: Das Landratsamt München plant die Herabstufung der Verbindung von Gräfelfing nach Hadern von einer Staats- zur Kreisstraße.
Rückbau der Würmtalstraße: Landratsamt will Straße zur Kreisstraße herabstufen - Endgültige Entscheidung Mitte Dezember
Da die Staatsstraße 2343 nicht direkt an eine Bundesfernstraße anbindet, habe sie „eine geringe überregionale Verkehrsbedeutung“, heißt es in der Beschlussvorlage des Landkreises. Von den bis zu 20 000 Fahrzeugen, welche die Route am Tag nutzen, kommen 82 Prozent aus Gräfelfing oder Planegg. Das hat eine Untersuchung des Verkehrsplaners Harald Kurzak der TU München ergeben. Über 90 Prozent der Ziele lägen zudem in Stadt oder Landkreis München.
Der Kreisausschuss hat die Herabstufung bereits einstimmig befürwortet. Endgültig entscheidet darüber dann am Montag, 13. Dezember, der Kreistag.
Degradierung der Würmtalstraße: Stadt München hat noch Bedenken - Gräfelfinger hoffen auf Zurückstufung
In Gräfelfing hofft man auf die Zurückstufung – insbesondere wegen des lang geplanten Rückbaus der Würmtalstraße. „Es wird leichter sein, darüber mit dem Kreis zu verhandeln als mit dem Freistaat“, sagt Bauamtsleiter Markus Ramsauer gegenüber Hallo.
Er schätzt – einen entsprechenden Beschluss des Kreistags vorausgesetzt – dass die Gemeinde ungefähr in einem halben Jahr ihre Pläne weiterentwickeln könnte. „Wahrscheinlich müsste man aber die Verkehrssimulation, die gezeigt hat, dass zwei Spuren in der Würmtalstraße ausreichen, nochmal aktualisieren“, vermutet Ramsauer. 2018 hatte diese das Verkehrsbüro Obermeyer erstellt.
Bei der Stadt München sieht man die Überlegungen nicht ganz ohne Bedenken: „Im Falle einer Fahrspurreduktion der Würmtalstraße in Gräfelfing müsste geprüft werden, ob die Fahrspurreduktion stadtauswärts zu Rückstaus auf der Würmtalstraße im Stadtgebiet führt“, sagt Mobilitätsreferat-Sprecherin Christina Warta.