Diese Vermutung hat auch Andreas Porsch von der Stark-Stiftung in Neuried. Bisher hätte diese vor allem Vereine und soziale Einrichtungen unterstützt – und nur vereinzelt Personen. Dafür seien die Mieteinnahmen aus einer stiftungseigenen Immobilie ausreichend gewesen. Man habe sich nun an dem Aufruf beteiligt, um zusätzlich „Spenden für die zukünftigen Herausforderungen zu generieren“ und bei Bedürftigen bekannter zu werden.
„Grundsätzlich ist die Idee des Spendenaufrufs eine ,Vorsorge‘, weil alle davon ausgehen, dass wir in den nächsten Monaten deutlich mehr Probleme zu lösen haben“, sagt Karina Kalkühler vom Förderverein Martinsrieder Christkindlmarkt. Dieser habe im Schnitt pro Jahr Kontakt zu 500 Menschen aus dem Würmtal, die Hilfe bei Mietrückständen, medizinischen Zuzahlungen oder anderen Notlagen suchen. Laut Kalkühler nähmen schon jetzt die Anfragen wegen Energiekosten zu. „Auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten machen sich bei den Menschen, die wir betreuen, natürlich bemerkbar.“
Doch Sorgen macht den Vereinen und Stiftungen nicht nur, wie sie die mutmaßlich steigende Zahl der Anfragen finanziell bedienen sollen. Auch der damit verbundene organisatorische Aufwand, muss gestemmt werden. „Wir wollen kein Loch ohne Boden stopfen. Natürlich werden die Anträge geprüft“, erklärt Porsch von der Stark-Stiftung Neuried.
Zudem müsse zumindest seine Organisation noch Erfahrung damit sammeln, wie die Gelder sinnvoll eingeteilt werden können. „Es soll kein Rattenrennen werden, bei dem nur der etwas bekommt, der zuerst anfragt.“ Auch dafür sei der gemeinsame Spendenaufruf sinnvoll, findet Porsch. „So können wir uns zu solchen Themen untereinander austauschen.
Sich an dem Spendenaufruf für 2023 beteiligt haben sich: der Förderverein Martinsrieder Christkindlmarkt (www.martinsrieder-christkindlmarkt.de), die Gemeindestiftung Gräfelfing (www.stiftung-graefelfing.de), die Stark-Stiftung Neuried (www.stark-stiftung-neuried.de), die Bürger- und Rotkreuzstiftung Krailling (www.krailling.de/meldung.php?id=2)und der Verein „Wir in Neuried“ (www.wir-in-neuried.de).
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.