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Flüchtlingshilfe kritisiert Bezahlkarte: „Angesichts der Not der Menschen unverhältnismäßig“

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Flüchtlinge sollen in Deutschland nach einem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz kein Bargeld mehr bekommen, sondern eine Bezahlkarte. Die Flüchtlingshilfe Dorfen kritisiert dieses Vorhaben und hat sich deshalb an die CSU gewandt.

Dorfen - Der Vorstand um Michaela Meister ist zwar der Auffassung, dass ein bargeldloses System für neu ankommende Asylbewerber von Vorteil sein könne, weil die Bargeldabholung beim Ausländeramt entfalle. Grundsätzlich steht der Verein der Bezahlkarte aber ablehnend gegenüber. „Die Entscheidungsfreiheit der Geflüchteten über das ihnen rechtlich zustehende Existenzminimum darf nicht eingeschränkt werden,“, heißt es in der Erklärung. Die Karte dürfe keinesfalls „aus populistischen Motiven“ eingeführt werden.

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„Unseriös und völlig kontraproduktiv“: Flüchtlingshilfe kritisiert Chipkarte

„Sich von einer reglementierten Auszahlung des Existenzminiums den Abbau von Fluchtanreizen zu erhoffen, ist angesichts der realen Fluchtursachen und Not der Menschen unverhältnismäßig“, schreibt die Flüchtlingshilfe.

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Umstritten: die Bezahlkarte für Geflüchtete. © PayCenter GmbH

Die Absicht, mit einer Chipkarte Überweisungen in die Heimatländer zu verhindern, hält der Verein für „unseriös und völlig kontraproduktiv“. Denn die Überweisung kleinster Beträge könne Familien abhalten, selbst zu flüchten. (ham)

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