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„Es ist eine Katastrophe. Wir saufen ab in der Wiese“: Bauern in Oberbayern schlagen wegen Wetter Alarm

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Von: Anna Liebelt

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Einen Monat später als sonst konnten in diesem Jahr die Kartoffeln gesetzt werden: Kreisbäuerin Sonja Dirl auf ihrem Feld in Heimstetten. Sie sorgt sich um die diesjährige Ernte.
Einen Monat später als sonst konnten in diesem Jahr die Kartoffeln gesetzt werden: Kreisbäuerin Sonja Dirl auf ihrem Feld in Heimstetten. Sie sorgt sich um die diesjährige Ernte. © Privat/Archiv

Seit Wochen schüttet sich nahezu täglich der Himmel über dem Münchner Land aus. Das wird vor allem für die lokalen Landwirte zu einem echten Problem. Die Ernte ist in Gefahr.

Landkreis – „Es ist eine Katastrophe. Wir saufen ab in der Wiese“, sagt Kreisbäuerin Sonja Dirl aus Heimstetten. Überschwemmte Felder und matschige Äcker sind keine Seltenheit mehr und erschweren den Bauern seit Monaten die Arbeit. Das nasse Frühjahr forderte daher viel Spontanität und vor allem Schnelligkeit von den Landwirten. „Sobald es schön war, waren wir auf dem Feld. Egal ob am Sonntag, Spätabends oder am Feiertag. Da durfte man nicht lange überlegen“, betont die 58-Jährige. Und dennoch seien es viel zu wenig Sonnentage gewesen, um vielerorts die Pflanzen in die Erde zu bringen.

Ernte verschiebt sich nach hinten

„So spät wie heuer, waren wir beim Kartoffelsetzen noch nie“, sagt die 56-Jährige. Denn wo in den vergangenen Jahren schon Mitte April alles angebaut war, konnten die Landwirte erst vor kurzem mit dem Pflanzen anfangen. Knapp einen Monat später als sonst. „Durch die Zeitversetzung sind wir mit der Ernte wohl auch später dran“, berichtet die Kreisbäuerin. Doch nicht nur das: Dirl befürchtet sogar, dass die Kartoffeln in diesem Jahr nicht ganz so groß werden wie sonst. „Das Wetter mögen sie nicht so gern.“

Der Regen bringt auch Gutes

Doch der Regen bringt auch Gutes. „Im Prinzip ist es kein Nachteil, dass es regnet“, betont Dirl. Denn den überwiegend im Landkreis angebauten Getreidepflanzen mache das nasse Wetter bisher noch nichts aus. Problematisch werde es erst, wenn der Sommer zu trocken wird. „Die Pflanzen haben sich an den dauernden Regen gewöhnt und flach gewurzelt“, weiß die Kreisbäuerin. Eine lang anhaltende Trockenperiode würde das Getreide eher stressen, im schlimmsten Fall können die Pflanzen vertrocknen.

Sonja Dirl blickt zuversichtlich Richtung Sommer

„Aber da kommt es eben ganz darauf an, wie das Wetter wird.“ Sonja Dirl blickt zuversichtlich Richtung Sommer. Am besten sei ein regelmäßiger Wechsel zwischen Sonne und Regen. „Wenn es jetzt etwas wärmer wird, kann man nur darauf warten, dass alles in die Höhe sprießt.“

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