Nach mysteriösem Autobahn-Fund: Tierheim Rottach-Egern sucht Zuhause für tapferes Katzen-Trio

Drei an der Autobahn ausgesetzte Katzen haben nun auch noch den Katzenschnupfen überlebt. Jetzt sucht das lebensfrohe Trio ein neues Zuhause.
Rottach-Egern – Fünf junge Katzen hat ein Unbekannter bereits im August an einer Autobahnausfahrt im Landkreis ausgesetzt, bevor sie von einer Familie auf der Durchreise aufgegriffen und im Tierheim Rottach-Egern abgegeben wurden. „Es hat sehr schlecht für sie ausgeschaut“, erinnert sich Johanna Ecker-Schotte, Vorsitzende des Trägervereins. Mit ihrer Einschätzung behielt die Tierschützerin recht. Zwei der fünf Geschwister starben noch in der ersten Stunde. Das verbliebene Trio kämpfte sich – trotz Katzenschnupfen – bis heute durch. Im Alter von rund vier Monaten suchen Jojo, Ronny und Rina nun ein neues Zuhause.

Fund „ganz mysteriös“: Familie findet Katzen an A8-Ausfahrt
Der Fund, meint Ecker-Schotte, war „ganz mysteriös“. Die Familie, die die Tiere abgegeben habe, sei auf der Durchreise in Richtung Aachen gewesen, habe aber nur gebrochen Deutsch gesprochen. Ungeklärt blieb deshalb, an welcher Ausfahrt der A8 genau die Tiere gefunden wurden – und unter welchen Umständen. „Ich glaube aber nicht, dass die Katzen der Familie selbst gehört haben“, beteuert die Vereinsvorsitzende. Die Durchreisenden hätten sonst wohl kaum den Weg bis nach Rottach-Egern auf sich genommen.

Doch jener Weg hat sich für immerhin drei der fünf Kätzchen gelohnt. „Sie waren tapfer und wir haben alles daran gesetzt, sie aufzupäppeln“, schildert Tierheimleiterin Sophia Janßen. Doch auch für sie blieb der Katzenschnupfen, eine Infektion der Atemwege und der Schleimhäute, nicht folgenlos. „Die kleine Rina ist blind, ein Auge von Bruder Ronny wurde leider auch zerstört“, sagt Janßen. Die beiden Tiere werden deshalb nur gemeinsam vermittelt. „Für Jojo wäre eine separate Vermittlung mit Artgenossen vorstellbar.“ Freilich wäre es noch schöner, wenn jemand alle drei Katzen nehmen möchte, sagt Ecker-Schotte. „Aber das ist oft auch eine Kostenfrage.“
Blinde Katzen: „Trotz des Handicaps sehr lebensfroh“
Die erblindeten Tiere würden jedoch sehr gut zurechtkommen. „Sie sind mit ihrer Behinderung ja fast schon in ihr Leben getreten.“ Bestenfalls sollten sie in ein Zuhause mit einem gesicherten Garten oder Balkon kommen. „Aber sie orientieren sich auch mit ihrem Instinkt“, versichert Ecker-Schotte. Beispielsweise würden Katzen auch stundenlang vor einem Mauseloch ausharren, ohne darin irgendetwas zu sehen, erklärt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Tegernseer Tal. „Und trotz des Handicaps ist unser Trio sehr lebensfroh“, ergänzt Janßen.
Wer die Tiere ausgesetzt hat, darüber können die beiden Tierschützerinnen nur spekulieren. „Leider gibt es das immer wieder mal“, sagt Ecker-Schotte. Sie könne nur appellieren, sowohl Katzen als auch Kater kastrieren zu lassen, um deren Vermehrung zu begrenzen. Der Tierschutzverein würde dafür im Zweifel auch Unterstützung anbieten. nap
Interessentenmelden sich direkt im Tierheim Rottach-Egern, 08022/5466 oder info@tierheim-rottach.de.
Unser Tegernsee-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.
Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.