1. tz
  2. München
  3. Region

„Schon wieder“: Blockierte Ladesäule bringt Münchner auf die Palme – Polizei hat nur schwachen Trost parat

Erstellt:

Von: Jannis Gogolin

Kommentare

Eine blockierte Ladesäule treibt einen Münchner auf die Palme. Auf seinen empörten Tweet reagiert die Polizei – und dämpft die Hoffnung auf Vergeltung.

München – So schön, modern und leise E-Autos auch sind, die Lade-Situation ist Jahre nach der Etablierung im Straßenverkehr manchmal noch ein Krampf. Denn Möglichkeiten zum Laden der vollelektrischen Kfz sind noch rar gesät. Umso wütender reagieren die Leute, wenn ignorante oder unachtsame Mitmenschen die solche Parkplätze rücksichtslos blockieren, ohne ihr Auto überhaupt anzuschließen. Während manche auf listige Art Selbstjustiz üben, lässt sich ein Münchner auf Twitter über einen solchen Vorfall aus – und wird von der Polizei aufgeklärt. Das Ergebnis ist deprimierend.

Ladesäule blockiert: Münchner zetert auf Twitter – Polizei hat nur schwachen Trost parat

„Schon wieder eine ShareNow-Kiste, die an der Ladesäule steht“, ärgert sich der Twitter-User. Mit einem Beweisfoto setzt er seine Follower ins Bild. Zu sehen ist ein vollelektrischer BMW i3 der Leihfirma ShareNow, gegründet von den Automobilriesen Daimler und BMW, auf einem gekennzeichneten Parkplatz zum Laden von E-Autos. Eigentlich ein stimmiges Bild, wäre da nicht das kleine Detail, das den Twitter-Nutzer so in Rage geraten lässt.

Denn wie er gegenüber seiner Followerschaft sowie der markierten Polizei München und dem Leihanbieter ShareNow betont, ist das Auto nicht an der Ladestation angesteckt. Der Vorwurf: Der ehemalige Fahrer nutzte die Lade-Stelle ausschließlich als Parkplatz und verhindert die Nutzung der Ladefunktion durch andere. Dem unteren Bildausschnitt nach saß der empörte Twitterer selbst in einem Auto, als er das Foto schoss. Dass er selbst die Ladesäule nutzen wollte, liegt nahe.

Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie über alle wichtigen Geschichten aus dem Freistaat. Melden Sie sich hier an.

Polizei München reagiert: „Mit Wartezeit verbunden und nicht sehr zufriedenstellend“

Fünf Stunden später reagiert die Polizei München auf den Tweet. Ihr Rat: Wenn er wegen eines solchen Falschparkers eingeschränkt werde, soll er bei ihnen anrufen „und eine Streife schaut sich das an. Das ist allerdings mit Wartezeit verbunden und nicht sehr zufriedenstellend.“ Ob ein Bußgeldbescheid oder ähnliches ausgestellt werden kann, sei von der maximalen Parkdauer abhängig. Daher sein das Verhalten auf den ersten Blick trotz der Behinderung anderer Fahrer regelkonform.

„Kauf dir einen Benziner“ – Mehrere Nutzer berichten von ähnlichen Erfahrungen

Die weiteren Bemerkungen reichen von Ratschlägen – „Kauf dir einen Benziner, fahr zur Tankstelle und tanke“ – bis zur Aufforderung von Sachbeschädigung an dem Leihwagen. Doch mehrere Kommentatoren berichten von ähnlichen Fällen, bei denen private Kfz oder welche von Leihfirmen über längere Zeiträume Ladesäulen bequem als Parkplätze missbrauchten. Die Sanktionierung von derartigen Falschparkern sei unzureichend und „das Problem weit verbreitet“.

Erfahrungsberichten der Diskutanten nach zu urteilen, gibt es somit noch einiges zu tun, um die Nutzung von E-Autos attraktiver zu gestalten. Derweil schreitet die Technik stetig weiter voran und macht zukünftig Ladesäulen vielleicht sogar überflüssig. In München sollte man jedoch trotz E-Auto aufpassen, gegen keine Regeln zu verstoßen. Trotz vollelektrischen Kfz fehlte dem Fahrzeug einer Münchnerin die grüne Plakette: Konsequenz: 128 Euro Bußgeld.

Alle Nachrichten aus ganz Bayern lesen Sie immer bei uns. News und Geschichten aus dem Freistaat sind nun auch auf unserer brandneuen Facebook-Seite Merkur Bayern zu finden.

Auch interessant

Kommentare