Teils 80 Meter überm Boden: Diese Alpen-Seilbahn soll bald auch Menschen befördern - aber nicht jedermann

Das gibt es in Deutschland bislang nicht: Eine Materialseilbahn, in der offiziell Personen befördert werden dürfen. Jetzt liegt es am TÜV.
Mittenwald – In und an der Mittenwalder Hütte (1515 Meter) hat sich einiges getan: Erweiterte Terrasse, sanierte Stützwand und jetzt mit Kimberly Scherer und Tobias Kriner zwei neue Pächter. Am 14. Mai starten die beiden in der Alpenvereinsunterkunft im Karwendel in ihren ersten Bergsommer.
Die Nachfolger von Jeannette Lorenz können möglicherweise noch Ende dieses Monats auf einen in der Bundesrepublik beispiellosen technischen Service zurückgreifen: Eine Material-Seilbahn, in der ganz offiziell auch Menschen befördert werden dürfen – sozusagen im Zweisitzer zur Mittenwalder Hütte. „Da sind wir gerade dabei“, informiert Max Schmidt, der Vorsitzende der zuständigen Alpenvereinssektion Mittenwald.
(Unser GAP-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Mittenwalder Hütte: Materialseilbahn soll auch Menschen befördern - unter bestimmten Voraussetzungen
Was allerdings nicht heißen soll, dass jedermann in diese Alpin-Schaukel einsteigen darf. Ganz im Gegenteil: Diese Regelung soll nur für einen beschränkten Personenkreis gelten – beispielsweise für die Wirtsleute samt Personal, die Polizei, Bergwacht oder Sektionsmitglieder. „Fahrkarten verkaufen wir bestimmt nicht“, versichert Schmidt und lacht dabei.
Ihm zufolge hat die Seilbahnaufsicht bei der Regierung von Oberbayern bereits ihr Placet gegeben. Jetzt muss der Technische Überwachungsverein (TÜV) die Anlage noch prüfen. „Wird nicht ganz billig“, schwant Schmidt. Im Raum steht nämlich ein hoher vierstelliger Betrag.
Seilbahn zur Mittenwalder Hütte: Teilweise 80 Meter über dem Boden unterwegs
Die Materialseilbahn, die möglicherweise schon bald in Deutschland ihresgleichen sucht, führt auf etwa einem Kilometer von der Talstation am Lawinen-Umlenkdamm der Rainlähne über drei Stützen hinauf zur Mittenwalder Hütte. Von dort aus wird die Anlage auch betrieben.
Die Fahrzeit: knapp zehn Minuten. Teilweise befindet sich die Gondel, die Lasten von maximal 400 Kilogramm befördern darf, rund 80 Meter über dem Erdboden. Wer auch immer in dieser Spezial-Aufstiegshilfe Platz nimmt, der sollte zumindest nicht an Höhenangst leiden.
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen finden Sie auf Merkur.de/Garmisch-Partenkirchen.