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Aussage zu Corona-Regel sorgte für Wirbel: Monika Gruber legt nach - reichlich Verwirrung um Karriereende

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Monika Gruber Kabarettistin
Monika Gruber hatte Gerüchte über ihren sofortigen Bühnenabschied selbst befeuert. © B. Lindenthaler/imago

Nach einer Corona-Aussage gab‘s Verwirrung um das Karriereende von Monika Gruber. Jetzt meldet sich die Kabarettistin mit einer Klarstellung.

Erding/München - Monika Gruber sieht sich nach einem Auftritt in der Sendung „Talk im Hangar-7“ auf Servus TV falsch verstanden und stellt im Gespräch mit dem Erdinger Anzeiger klar: „Mein aktuelles Programm ,Ohne Worte‘ spiele ich natürlich noch zu Ende – und das wird bis ins Jahr 2023 gehen.“

Monika Gruber über 2G-Regel: „Möchte mich nicht an der Spaltung der Gesellschaft beteiligen“

In der vergangenen Woche hatte die 50-Jährige gegenüber dem österreichischen Privatsender erklärt: „Die 2G-Regel vergällt mir das Spielen. Deshalb höre ich früher auf als geplant. Ich möchte mich nicht an der Spaltung der Gesellschaft beteiligen.“ Die Politik habe in den letzten Monaten diese Spaltung befeuert, zu viele Bürger hätten alles blind und hirnlos mitgetragen. Die hinterfragenden Bürger würden hingegen „als Querdenker, dumm und ahnungslos“ hingestellt.

Nachdem Gruber bereits im Oktober geäußert hatte, an ein Karriereende zu denken, sah sie sich nach dem Auftritt bei Servus TV zu einer Klarstellung veranlasst. Am Wochenende stellte sie dazu ein 1.30 Minuten langes Video auf ihre Facebook-Seite. Darin betont sie: „Ich höre mit der Tour nicht auf, sie hat ja gerade erst angefangen.“ Ja, sie sei gegen 2G (das in der Plus-Variante auch auf privaten Weihnachtsmärkten in München gelten soll). „Das spaltet die Gesellschaft.“ Gruber sieht nicht ein, warum ein gesunder, symptomloser Mensch mit negativem PCR-Test nicht teilnehmen dürfe. Und sie räumt ein: „Das ist meine persönliche Meinung. Aber es gibt eine Rechtslage, und die ist nun einmal eine andere.“

Corona-Klarstellung von Monika Gruber: Tour wird fortgesetzt

Das neue Programm spielt die 50-Jährige bis Jahresende in Österreich, 2022 werde sie damit nach Deutschland kommen. Natürlich gehe es weiter. „Ich hoffe, dass es wieder auf 3G oder 3G-plus zurückgeht, und auch Ungeimpfte wieder teilnehmen können.“

Ihre Tournee setze sie auch deswegen fort, „weil ich ja auch eine Verantwortung gegenüber meinen Mitarbeitern habe“. Aber auch gegenüber ihren geimpften Fans. „Es wäre ja ein totaler Schmarrn, sie (bei einem Abbruch/Anmerkung der Redaktion) auszusperren.“

Corona-Lage in Bayern: Monika Gruber macht sich Gedanken, ob überhaupt noch Fans kommen

Allerdings mache sie sich zunehmend Gedanken, „ob überhaupt noch Leute kommen. Die sind daheim und haben sich daran gewöhnt.“ Viele ihrer Termine bis Ende des Jahres in Österreich sind freilich längst ausverkauft – zu Ticketpreisen zwischen 30 und 50 Euro.

Bereits vor einer knappen Woche hatte sich Gruber auf Facebook zur Einführung der 2G-Regel geäußert – ebenfalls sehr kritisch: „Was brockt uns die Regierung nicht noch alles ein?“ In Österreich habe sie mit ihrem neuen Programm gestartet, „weil ich gedacht habe, die Österreicher sind ein bisschen vernünftiger.“ Aber nun gelte auch dort 2G.

Monika Gruber plädiert für 1G

Sie plädiert für 1G – getestet. „Ich würde jeden testen, egal, ob geimpft oder genesen. Denn wir wissen alle, dass auch die Geimpften ansteckend sein können. Die laufen jetzt alle ungetestet rum.“ Sie selbst sei geimpft, lasse sich aber dennoch vorsorglich drei Mal pro Woche testen. „Ich will sicher sein, dass ich beim Autogramme schreiben, oder wenn ich jemanden in den Arm nehme, niemanden anstecken kann.“

Auch unserer Zeitung versichert Gruber, die Tournee regulär zu Ende zu spielen. Danach sei aber „definitiv Schluss“. Dafür sei auch die Politik verantwortlich, die die Kultur seit Pandemiebeginn völlig links liegen lasse. Da zählten selbst Bordelle mehr. Zugleich seien die Fußballstadien wieder voll. Und Gruber glaubt nicht, dass von ihnen keine Ansteckungsgefahr ausgeht. Vor allem die kleineren Künstler habe es hart getroffen, ebenso das gesamte Umfeld dieser Branche.

Bühnenabschied während Corona-Pandemie: „Will ja nicht meine eigene Karikatur werden“

Zu ihrem Abschied steht die Erdingerin weiterhin, obwohl sie nach wie vor sehr populär ist und gerade erst eine längere Auszeit hinter sich hat – erst selbstbestimmt und dann von Corona verursacht. „Alles hat seine Zeit, nach dem aktuellen Programm ist es ein guter Zeitpunkt.“ Sie sei nun 20 Jahre im Geschäft. „Ich will ja nicht meine eigene Karikatur werden, die das Publikum langweilt“, sagte sie unserer Zeitung. Man werde ja als Künstler betriebsblind. Sie frage sich schon: „Finden die Leute das wirklich noch komisch?“

So ganz wird die Künstlerin freilich nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden. Im Interview berichtet sie, dass sie die Idee für ein Drehbuch habe. An dem Text arbeite sie mit einem guten Freund. Viel verraten wollte sie noch nicht, nur so viel: Es soll ein Roadmovie mit zwei Frauen werden – vielleicht sogar ohne Happy End. Mit einer prominenten Schauspielerin sei sie schon im Gespräch.

Und die Idee, einen Würstlstand zu betreiben, meint sie ernst. „Die meisten glauben mir das nicht, aber ich kann mir das gut vorstellen.“ Ihr Traumstandort: in der Nähe der Münchner Oper. „Dann treffen sich hier alle – vom einfachen Bürger über den Touristen bis zum Opernbesucher.“ Allerdings befürchte sie, dass sie den Platz vor dem Nationaltheater nicht für einen Würstlstand bekommen werde. (Hans Moritz)

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