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Passseite war herausgerissen: Kinderpornografie-Besitzer kurz vor Ausreise in die USA festgenommen

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Von: Carina Ottillinger

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Die fehlende Seite aus dem Reisepass mit dem Vermerk der US-Behörden.
Die fehlende Seite aus dem Reisepass mit dem Vermerk der US-Behörden. © Bundespolizeidirektion München

Die Bundespolizei nimmt am Flughafen München einen mutmaßlichen Besitzer von Kinderpornografie fest. Eine herausgerissene Passseite führt auf die Spur eines Verbrechens.

Flughafen München – Eine fehlende Passseite führte die Bundespolizei am Flughafen München auf die Spur eines Kinderpornografie-Falls. Die Beamten nahmen am 6. März einen 54-jährigen US-Amerikaner bei seiner geplanten Ausreise in die USA fest.

Merkwürdig: Die letzte Seite des Reisepasses fehlte

Bei der grenzpolizeilichen Ausreisekontrolle nach Atlanta gab der Mann an, er habe eigentlich in die Ukraine fliegen wollen, um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Die dortigen Grenzbehörden hätten ihn jedoch nicht einreisen lassen. Daher müsse er nun zurück nach Hause. Bei der genauen Überprüfung des Reisepasses stellten die Beamten fest, dass die letzte Seite des Dokuments fehlte – sie war offensichtlich herausgerissen worden.

Auf dem Handy des Mannes fanden die Beamten pornografische Fotos

Zur Klärung des Sachverhaltes nahmen die Beamten den 54-Jährigen mit zur Dienststelle. Bei der Durchsuchung fanden die Bundespolizisten die fehlende Passseite. Auf dieser war vermerkt, dass der Inhaber in den USA bereits wegen eines Sexualdelikts an Minderjährigen verurteilt worden war. Sei 2017 dürfen die amerikanischen Behörden einen schriftlichen Vermerk über einen verurteilten Sexualstraftäter in dessen Reisepass eintragen. Nach diesem Hinweis durchsuchten die Beamten mit Einverständnis des 54-Jährigen sein Mobiltelefon. In der Bildergalerie waren eindeutige Fotos, die den Verdacht auf Besitz kinderpornografischen Materials nahelegen.

Der 54-Jährige muss sich dem Haftrichter stellen

Die zuständige Staatsanwaltschaft Landshut beantragte daraufhin einen Untersuchungshaftbefehl. Die Bundespolizisten übergaben den Beschuldigten der Kriminalpolizeiinspektion Erding. Der 54-Jährige erhielt eine Strafanzeige wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften. In den nächsten Tagen muss er sich dem Haftrichter stellen.

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