München übt die Katastrophe: Das passiert am Warntag

Am 8. Dezember ist bundesweiter Warntag. Dann probt ganz Deutschland den Ernstfall. Auch in München wird das richtige Verhalten bei einer Katastrophe simuliert.
München – Wer in diesen Tagen auf sein Mobiltelefon schaut, mag sich über eine Nachricht wundern. „Wichtiger Hinweis zum bundesweiten Warntag“ steht in der Meldung, die zum Beispiel bei Kunden der Telekom aufploppt. Damit weist das Unternehmen auf den Probealarm hin, der am Donnerstag, 8. Dezember, in der gesamten Bundesrepublik stattfindet. Ziel: Die Bürger im Katastrophenfall, zum Beispiel bei einer verheerenden Flut oder einem Großfeuer zu warnen.
Warntag am 8. Dezember 2022 in München – Stadt probt den Notfall
Der bundesweite Probealarm findet zweiten Mal statt: Die Premiere 2020 lief in München alles andere als ideal, Warnmeldungen blieben aus. Zu den geplanten Verbesserungen gehört jetzt ein neues Warnsystem auf den digitalen Infotafeln von Stroer. Diese sind im ganzen Stadtgebiet, zum Beispiel auf den Bahnsteigen oder an Bushaltestellen, zu finden. Inwieweit diese Werbeflächen künftig für Meldungen im Katastrophenfall aktiviert werden, stellen das Kreisverwaltungsreferat, die Branddirektion und die Münchner Verkehrsgesellschaft Anfang kommender Woche vor. In Frankfurt gibt es diese Form der Warnung bereits.
So richtig auf die Probe gestellt werden die Warnsysteme dann konkret am 8. Dezember um 11.00 Uhr. „Wir warnen Deutschland“ ist die Aktion überschrieben, an der sich Bund und Länder sowie die Kommunen beteiligen können. Geplant ist ein Probealarm auf allen Kanälen. In Orten, in denen es Sirenen gibt, werden diese um 11.00 Uhr losheulen. Das ist in München aber nicht der Fall, wo seit dem Zweiten Weltkrieg Sirenen-Systeme keine mehr installiert sind.
Warntag: Warum bald alle Handys in Deutschland gleichzeitig klingeln
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München: Warntag am 8. Dezember 2022 – Meldungen auch über Warn-Apps und SMS
Die Bürger in der Landeshauptstadt werden zum einen über das Radio erreicht. Zum anderen sollen Warn-Apps, die zuvor auf dem Handy installiert wurden, anspringen. Bekannte Beispiele sind Katwarn oder Nina. Sie standen auch bei der Premiere des landesweiten Probealarms im September 2020 im Fokus. Bei vielen Bürgern schlugen die Warn-Apps damals aber viel zu spät Alarm oder blieben ganz stumm.
Deswegen richtet sich der Blick nun auf die neue Technik Cell Broadcoast. Über sie können im Katastrophenfall direkt die Mobiltelefone erreicht werden. Das Herunterladen einer speziellen App ist nicht nötig. Offiziell geht Cell Broadcast Anfang 2023 an den Start. Die Telekom testet die neue Technik aber schon heute und weist ihre Kunden in diesen Tagen mit den speziellen Nachrichten auf den Probealarm am 8. Dezember hin.
Generell bereitet sich die Berufsfeuerwehr München Szenariobasiert auf sogenannte Großschadensereignisse, wie zum Beispiel einen Stromausfall vor. Es gibt, wie es vonseiten der Direktion heißt, vorbereitete Einsatzpläne. Sie werden aktiviert, wenn es in der Stadt zum Ernstfall kommt.
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