Auf Anfrage bei der Fluglinie teilt eine Sprecherin mit, dass die gesamte Luftfahrtbranche unter Engpässen und Personalmangel leide. „Streiks der Flugsicherheit, Wetterereignisse und insbesondere eine erhöhte Corona-Krankenquote haben das System nun zusätzlich belastet“, heißt es. Auch Eurowings kämpft mit Problemen, Easyjet hat Flüge gestrichen. Streiks bei Ryanair, Brussels Airlines und SAS verschärfen die Lage weiter.
Bereits vor einigen Wochen hat die Lufthansa für Juli etwa 900 Flüge aus dem System genommen. Für den Sommer sollen weitere 2200 von etwa 80 000 Flügen in Frankfurt und München wegfallen. Zusätzlich seien vereinzelte kurzfristige Streichungen möglich. Die Ausfälle sind auf alle Wochentage verteilt, beträfen aber keine klassischen Urlaubsziele. Storniert werden insbesondere innerdeutsche und innereuropäische Flüge, „bei denen eine entsprechende Reisealternative per Flug oder Bahn angeboten werden kann“.
Josephine Kroetz hilft das nichts, sie hat bis gestern nichts von der Lufthansa gehört. Drei Stunden lang stand die Münchnerin am Freitag noch in der Schlange, ohne Ergebnis. Sie fuhr zurück nach Hause. Die Telefon-Hotline der Lufthansa war wegen „außergewöhnlich hohen Anrufaufkommens“ nicht erreichbar. Um eine Erstattung geht es Kroetz gar nicht. Eigentlich will sie nur auf ein anderes Wochenende umbuchen – und dann endlich ihre Freundin in Valencia besuchen. SO