Ein privates Dart-Turnier erobert die Wohnzimmer – und feiert nun ein öffentliches Finale

Darts erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das zeigt sich auch in Olching und Gröbenzell: Aus einem quasi intimen Turnier zu Corona-Zeiten wurde ein richtiges Großereignis.
Olching/Gröbenzell – Eigentlich war es eine Gaudi-Idee, die traf aber pfeilgrad ins Schwarze. In der Pandemie waren die Kneipen geschlossen, Martin Held und Frederik Füll hatten trotzdem Lust auf ein Dart-Turnier mit ihren Spezln. Natürlich musste zu Corona-Zeiten alles regelkonform ablaufen. Also wurde ausschließlich in privaten Räumen gespielt.
Privates Dart-Turnier mit großem Erfolg: 40 Teilnehmer in 20 Teams
Was damals „mit ein paar Hansln“ begann, ist im Großraum Olching und Gröbenzell innerhalb von zwei Jahren schon voll eingeschlagen. Mittlerweile sind die Duelle um den monströsen Jahuber-Wanderpokal (ein Wortspiel, das sich aus den Straßen zusammensetzt, in denen die Gründer wohnen) zu einem echten Großereignis geworden. Heuer gipfelte es erstmals in einem öffentlichen Finale vor stolzer Kulisse.
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40 Teilnehmer, die sich pärchenweise in 20 Teams mit jeweils eigenem Wappen und teils skurrilen Namen aufteilen, hatten Anfang Januar in Kellerräumen und Garagen, aber auch in Wohnzimmern die Vorrunden in Angriff genommen. Aufgeteilt in vier Fünfer-Gruppen trafen je zwei Teams aufeinander. Teilweise verfolgten dutzende Fans das Geschehen. Von einer „intimen Runde“ konnte keine Rede mehr sein. Organisiert, kontrolliert und ausgewertet wurden Duelle und Ergebnisse per App und Kamera. „Die Leute hängen sich voll rein und scheuen für eine professionelle Präsentation weder Kosten noch Mühen“, lobte Martin Held, dessen Olchinger Fußballbrüder Stefan und Peter ebenfalls mitmischen, den Enthusiasmus seiner Mitstreiter.
Englisch ist die Darts-Sprache: Daxerhof wird zum „Badger Yard“
Auch beim Finale der besten acht Teams im Daxerhof (fürs Finale umbenannt in „Badger Yard“, weil in der Darts-Szene Englisch die gängige Sprache ist) wurden die Trefferbilder auf den Dartscheiben in Echtzeit auf drei Großbildschirmen dargestellt. Während aus dem Lautsprecher dröhnende Ballermann-Hits und Partymusik die Stimmung im Publikum anheizte, richtete sich die ganze Konzentration der Hauptdarsteller auf ihre Treffsicherheit. Motto: 100 Prozent Leistung mit etwas Bierdoping im Promillebereich.
Nachdem es die beiden als Pokalverteidiger angetretenen Geiselbullacher Fußballbrüder Dominik (32) und Alex Dierich (30) schon frühzeitig aus dem Rennen geworfen hatte, galt ein weiteres aus der regionalen Kickerbranche bekanntes Familienduo als Favorit. Doch die beim SC Malching sportlich groß gewordenen Dominik und Fabian Frieß („Die Frießeure“) fanden im finalen Duell ihre Meister: Markus Enzinger (31) und Andreas Heilmeier (34) hatten sich eigentlich das schon im Vorjahr erreichte Viertelfinale als Ziel gesteckt („Alles weitere ist Bonus“). Doch das „Teamworxx“-Duo wuchtete am Ende die Trophäe in die Höhe. Der Mannschaftsname war beim gemeinsamen Arbeiten an einem Haus entstanden. Weshalb ihr Trikot mit Logos von Handwerks-Konzernen beflockt ist – noch gibt’s diesen Sponsorenservice im Gratispaket, weil „alles nur eine Gaudi ist“.
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