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Meteorologe erklärt Polarlicht-Phänomen im Tölzer Land: „Die schönen Farben gibt es nur für ein paar Minuten“

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Ein für die hiesigen Breitengrade eher seltenes Naturschauspiel konnte man am Sonntagabend an einigen Stellen im Tölzer Land beobachten: Polarlicht. Vielleicht ist es in den kommenden Tagen nochmal möglich, es zu sehen.

Bad Tölz-Wolfratshausen – In Bad Heilbrunn beispielsweise leuchtete der Himmel am Sonntagabend pink und dunkel-orange, wie Bilder von Kurier-Leser Christian Steffen zeigen. Auch am Walchensee wurden Beobachtungen gemacht. Polarlicht ist in Westeuropa vor allem in Nordskandinavien zu beobachten.

Pink leuchtete der Himmel am Sonntagabend in Bad Heilbrunn. Das Foto schickte Kurier-Leser Christian Steffen.
Pink leuchtete der Himmel am Sonntagabend in Bad Heilbrunn. Das Foto schickte Kurier-Leser Christian Steffen. © Christian Steffen

„Es kommt immer auf die Stärke des Sonnensturms, der auf die Erde trifft, an“, erklärt der Meteorologe Hartmut Mühlbauer von wetter.com auf Anfrage des Tölzer Kurier. Zurzeit seien auf der Sonne verstärkt Aktivitäten zu beobachten, und zwar im Rahmen eines 11-Jahres-Zykluses. Der Sonnenwind, erklärt Mühlbauer, brauche ein bis zwei Tage, bis er die Erde erreiche. Die Teilchen beginnen bei Eintritt in die Atmosphäre zu leuchten.

Polarlichter im Tölzer-Land: Sichtbarkeit hängt vom Wetter und von den Wolken ab

Bei entsprechenden Wetterverhältnissen könne man das Polarlicht bis weit in den Süden beobachten, sagt Mühlbauer. Am Sonntagabend und in der Nacht sei dies auf jeden Fall bis zu den Alpen möglich gewesen. Auch in anderen Teilen Deutschlands wird von dem Naturschauspiel berichtet.

„Polarlicht flackert nicht die ganze Nacht“, sagt Mühlbauer. „Die schönen, kräftigen Farben gibt es nur für ein paar Minuten, höchstens zwei Stunden.“ Man müsse auch Glück haben, den Zeitpunkt abzupassen. Eventuell könne man das Licht in den kommenden Tagen im Tölzer Land wieder sehen. „Das hängt aber sehr stark vom Wetter und von den Wolken ab.“ Grundsätzlich, sagt der Meteorologe, sei Polarlicht in Süddeutschland gar nicht so selten, es komme cirka zwei Mal in drei Jahren vor. „Aber meistens kann man es nicht sehen, weil die Wetterbedingungen nicht passen.“ Es sei auch nicht regelmäßig so stark, meistens würden auf stärkere Jahre dann wieder schwächere Folgen.  

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