Krebse, so berichtet er, leben meist versteckt am Boden des Gewässers und sind als Allesfresser eine Art Müllabfuhr am Gewässergrund. Aber auch Fischlaich steht auf ihrem Speiseplan. „Daher ist eine zu starke Vermehrung für die heimische Fischvielfalt durchaus ein Problem“, erklärt Schreder.
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Der Umweltreferent der Stadt Erding weist darauf hin, „dass die derzeit in der Sempt vorkommenden Krebse die ursprünglich heimische Art, den Edelkrebs, vollständig verdrängt haben“. Schon vor vielen Jahrzehnten seien die amerikanischen Signalkrebse, die bis zu 15 Zentimeter groß werden, in Bayern eingeführt worden, um deren Fleisch zu vermarkten.
Unbemerkt habe sich damit der Krebspest-Erreger eingeschlichen und damit viele der heimischen Krebsarten vernichtet. „Leider bekommen wir den Erreger nicht mehr aus der Sempt heraus.“ Heimische Arten haben folglich keine Chance.
Schreder, der auch als Konsortiumsfischer an der Sempt selbst aktiv ist, merkt im Zuge der Krebsbeobachtungen kritisch an, dass die ständig zunehmende Verschlammung der Sempt vielen Arten, die sauerstoffreiche und saubere Kiesbänke brauchen, stark zu schaffen macht. „Dem Signalkrebs ist der Schlamm egal, er fühlt sich in der Sempt sehr wohl und vermehrt sich stark“, erklärt der Experte. ham
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