Sylvensteinsee: Mehr Wasser für die Isar - Pegel wird weiter steigen

Die Isar führt aktuell deutlich mehr Wasser als sonst. Das liegt nicht nur am vielen Regen, sondern auch an der Steuerung des Sylvensteinspeichers.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Viel Wasser läuft derzeit wieder die Isar hinunter. Dafür verantwortlich ist der Regen, aber auch die vorausschauende Steuerung des Sylvensteinsees durch das Wasserwirtschaftsamt Weilheim (WWA). Bereits ab Montagmittag wurde langsam die Abgabemenge erhöht. Strömten am Montag 24 Kubikmeter pro Sekunde aus dem See in die Isar, waren es ab Dienstagnachmittag schon 50.
Abgabe aus dem Sylvensteinspeicher in die Isar hochgefahren
Am Donnerstagmittag wurde die Abgabemenge auf 90 Kubikmeter pro Sekunde hochgefahren – „für ein paar Stunden“, so Tobias Lang, am WWA zuständig für den Speicher. Zur selben Zeit strömten 144 Kubikmeter pro Sekunde in den See.
Da weitere Niederschläge erwartet werden, steigt die Abgabemenge in den nächsten Tagen sogar noch weiter – auf 120 Kubikmeter pro Sekunde. Das ist für die Unterlieger völlig unkritisch, sorgt aber dafür, dass das Rückhaltevolumen im Speichersee weiterhin groß bleibt. Sprich: Der Stausee füllt sich trotz des Dauerregens kaum. Die Erhöhung des Abflusses habe aber noch einen weiteren Effekt, sagt Lang.
Spiegel des Sylvensteinsees höher als sonst um diese Jahreszeit
Da es im vergangenen Jahr keinerlei Hochwasserereignis gegeben hat, sei es höchste Zeit, für ein wenig Dynamisierung zu sorgen. Schlick löst sich, Kies wird ein Stück weitertransportiert, Bewuchs direkt am Ufer wird weggespült. Das alles sorgt auch für eine Pflege der Lebensräume von Fischen und Kleinlebewesen.
Am Donnerstagmittag knackte der Seespiegel des Sylvensteins die 753-Meter-Marke. Das sind drei Meter mehr als um diese Jahreszeit üblich. Aber: Es ist wirklich noch ganz viel Platz nach oben. Gezeigt hat sich das vor relativ genau zehn Jahren: Am 3. Juni 2013 erreichte der Seespiegel mit 762,95 Metern seinen bisherigen Höchststand. Der steuerbare Hochwasserschutzraum des Stausees war zu diesem Zeitpunkt zu 99,7 Prozent gefüllt.
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