Tragischer Unfall überschattet Leonhardifahrt: 21-Jährige erleidet tödliche Verletzungen

Ein scheuendes Pferd hat am Mittwoch eine junge Frau in Fischhausen tödlich verletzt. Der ganze Ortsteil ist vor der anstehenden Leonhardifahrt geschockt.
Fischhausen – Die Leonhardifahrt in Fischhausen wird überschattet von einem tödlichen Unfall. Am Mittwochabend verunglückte eine 21-Jährige, als sie ihre Pferde in den Stall zurückholen wollte. Die genauen Umstände untersucht die Polizei noch. Nach Stand der Ermittlungen scheute eines der Tiere, als die junge Frau – im Umgang mit den Tieren durchaus erfahren – es von der Koppel führen wollte, und fügte ihr tödliche Verletzungen zu. Ein Passant entdeckte die leblose Frau und rief die Rettung. Auch ein Hubschrauber kam. Doch der Kampf um das Leben der Frau, er sollte ohne Erfolg bleiben.
Womöglich erschrak das Pferd wegen des Pfeifen eines Zugs
„Der ganze Ortsteil steht unter Schock“, sagt Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer, der selbst in Sichtweite des Unfallorts in Fischhausen wohnt und am Abend des Unfalls vor Ort die schreckliche Nachricht übermittelt bekam. Womöglich, so habe es geheißen, hat das Pfeifen eines Zuges der Bayerischen Regiobahn das Pferd erschreckt. „Doch das ist nicht gesichert“, sagt der Bürgermeister. Zur Erklärung: Die Triebwagenführer müssen vor den Bahnübergängen am Schliersee – kaum einer hat Lichtzeichen oder Schranken – ein Warnsignal abgeben.
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Leonhardikomitee entscheidet sich gegen Absage der Wallfahrt
Das Leonhardikomitee um Vorstand Leonhard Markhauser – auch er wohnt nur wenige Meter vom Hof der verunglückten Frau entfernt – stand nun vor der undankbaren Aufgabe, über eine Absage der Traditionsveranstaltung zu entscheiden. Kein leichtes Abwägen, zumal die Verstorbene und deren tief in Fischhausen verwurzelte Familie natürlich immer an der Leonhardifahrt teilnahmen. Letztlich entschieden sich Markhauser und seine Mitstreiter aber gegen eine Absage. „Es ist ja eine Wallfahrt.“ Er sagt dies nicht leichtfertig und fügt an, man werde der Verstorbenen in würdiger Weise gedenken. Dies gelte auch für die Gattin von Vize-Bürgermeister Peter Sprenger, die vor wenigen Tagen verstarb. Über Genaueres müsse man sich noch Gedanken machen, sagt Markhauser.
Weitere Details zu Ablauf des Leonhardi-Sonntags noch unklar
Dazu gehört auch, in welcher Weise die Zusammenkunft nach der Leonhardifahrt im Bauerntheater stattfinden kann. Nach einem ausgelassenen Nachmittag mit „Bier, Musik und Tanz“, wie es auf der gemeindlichen Homepage angekündigt war, wird wohl kaum jemand zumute sein. Schnitzenbaumer hat auch von Teilnehmern gehört, die unter den gegebenen Umständen lieber nicht mitreiten oder -fahren wollen. Eine Angelegenheit, bei der es wohl kein Richtig oder Falsch gibt.
Schon einmal gab es einen Todesfall vor Leonhardi
Vor einigen Jahren, so erinnern sich Markhauser und Schnitzenbaumer, habe es schon einmal einen Todesfall im Vorfeld der Leonhardifahrt gegeben. Auch da fand die Wallfahrt statt, die Gefährte waren mit Trauerflor versehen.
Beginn der Leonhardifahrt ist am Sonntag, 5. November, um 9 Uhr in Schliersee. Die Prozession führt über die gesperrte (8 bis 13 Uhr) Bundesstraße zur Leonhardikirche in Fischhausen, wo Mensch und Tier gesegnet werden, ehe um 10 Uhr – auch unter dem Eindruck der Todesfälle – die Messe beginnt.
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