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Traurige Gewissheit: Vermisste Frau aus Krün ist tot

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Von: Josef Hornsteiner

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Schildern den Einsatz: (v.l.) Tobias Becker, Daniel Eisfeld (Hundestaffel), Andreas Gottschling, Alex Jaud (Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung), Thomas Rappensberger (Alpine Einsatzgruppe Polizei) und Leonhard Habersetzer (Polizeibergführer).
Schildern den Einsatz: (v.l.) Tobias Becker, Daniel Eisfeld (Hundestaffel), Andreas Gottschling, Alex Jaud (Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung), Thomas Rappensberger (Alpine Einsatzgruppe Polizei) und Leonhard Habersetzer (Polizeibergführer).  © Habersetzer

Seit Mittwoch galt sie als vermisst – nun besteht traurige Gewissheit: Die 55-jährige Vermisste aus Krün ist tot. Die Ermittlungen laufen.

Krün – Hoffnung hatten alle bis zum Schluss, die vermisste 55-Jährige aus Krün doch noch lebend zu finden. Diese zerschlug sich allerdings am späten Freitagvormittag: In der Jungfinz bei Krün haben zwei Wallgauer Feuerwehrmänner ihren Leichnam gefunden. Vorausgegangen war eine umfangreiche Suchaktion. Zwei Tage lang durchforsteten über 300 Einsatzkräfte zu Land, zu Wasser und aus der Luft jeden Quadratmeter in und um Krün.

Betretende Abschlussbesprechung mit (v.l.) Bernhard Riesch (Bergwacht), Stefan Müller (verdeckt, Bergwacht) Markus Achtner (Wasserwacht), Klemens Reindl (BRK), Benno Hansbauer (Einsatzleiter) und Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger.
Betretende Abschlussbesprechung mit (v.l.) Bernhard Riesch, Stefan Müller (verdeckt, beide Bergwacht) Markus Achtner (Wasserwacht), Klemens Reindl (BRK), Benno Hansbauer (Einsatzleiter) und Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger. © Habersetzer

Nachdem die Frau am Mittwoch gegen 11 Uhr das Haus verlassen hatte und nicht nach Hause zurückgekehrt war, verständigten die Angehörigen gegen Mitternacht die Bergwacht. Die Krünerin war körperlich fit, unternahm gerne lange, ausgiebige Touren. „Deshalb suchten wir in der stürmischen Nacht bis vier Uhr morgens sämtliche Wege von der Elmau bis nach Wallgau ab – ohne Erfolg“, berichtet Bereitschaftsleiter Bernhard Riesch bei der Abschlusskonferenz im Krüner Florianstüberl. Dort kamen alle Rettungsorganisationen am Freitagnachmittag zur Schlussbesprechung zusammen.

Vermisstenfall in Garmisch-Partenkirchen: Hundestaffeln aus dem gesamten Oberland im Einsatz

Am Donnerstagmorgen nahmen die Einsatzkräfte die Suche sofort wieder auf. Die Polizei zog zusätzlich die Isartaler Feuerwehren, Ortsgruppen der Wasserwachten, das Rote Kreuz und die Hundestaffeln aus dem gesamten Oberland hinzu. Ein Lagezentrum wurde beim Krüner Bergwachtdepot eingerichtet. Bei der Unterstützungsgruppe der Sanitätseinsatzleitung liefen alle Fäden und Informationen zusammen. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und die weiteren Schwerpunkte von den Einsatzleitern koordiniert.

Am ersten Tag waren über 200 und am Donnerstag weitere 130 Einsatzkräfte vom Isartal bis in den Isarwinkel unterwegs und durchkämmten systematisch das Gelände. Sie zogen dabei das breit gefächerte Raster immer enger zusammen. Drei Hubschrauber der Polizei unterstützten die Aktion aus der Luft, auch 16 Hundeführer suchten mit ihren Tieren nach der Frau. Zusätzlich kamen drei Drohnen zum Einsatz.

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„Die Hoffnung auf eine Rettung wurde nie aufgegeben. Sie schwand aber mit der Zeit, bis es zur traurigen Gewissheit wurde, dass es keine Hoffnung mehr gab“, sagte Klemens Reindl, Einsatzleiter des BRK-Rettungsdienstes, bei der Schlussbesprechung. Thomas Rappensberger, Leiter der Alpinen Einsatzgruppe, hob dort den reibungslosen Ablauf bei diesem nicht alltäglichen Einsatz hervor, der von großem Teamgeist geprägt war. Genau so sahen dies Feuerwehrkommandant Anton Simon und Markus Achtner, Ortsgruppenleiter der Wasserwacht. 

Zahlreiche Einsatzkräfte suchen in und um Krün aktuell nach der vermissten Frau.
Zahlreiche Einsatzkräfte suchten in und um Krün nach der vermissten Frau. © Habersetzer

Tod der vermissten 55-Jährigen: Tragisches Ende bestürzte alle Beteiligten

Das Zusammenspiel funktionierte. Jede Institution verfügt über spezielle Ortskenntnisse und brachte diese ein. All das beeindruckte auch Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU), der die Suchaktion ebenfalls verfolgte. Das tragische Ende bestürzte ihn wie alle Beteiligten. Doch hielt er auch fest „Mich fasziniert es, wie das in einem kleinen Ort funktioniert, souverän und fachlich gut.“ Auch die schnellen Hilfen aus der ganzen Region fand er „sehr stark“. Das Miteinander lobte er genauso wie die einfühlsame Kommunikation der Polizei mit den Angehörigen, die sich am Ende ebenfalls bei den Helfern bedankten. Für die 55-jährige Krünerin jedoch konnten sie alle nichts mehr tun. Sie verstarb ohne Fremdverschulden. ha/joho

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