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Münchner taucht über 70 Meter tief und stirbt - das sagt die Polizei zum Todesfall

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Der „Fleckerlspitz“ ist ein beliebter Ort bei Tauchern. Am Samstag ist dort ein 56-Jähriger ums Leben gekommen. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen.

Update am 8. Oktober: Die Kriminalpolizei sieht aber keinen Anlass, wegen eines möglichen Fremdverschuldens intensiver zu ermitteln. Wie genau der Münchner Taucher ums Leben gekommen ist, ist weiter unklar. Im Fall des Tauchers, der am Samstag im Walchensee starb, sieht die Polizei jedoch keine Hinweise auf irgendeine Fremdbeteiligung. Das teilt Polizeisprecher Stefan Sonntag auf Anfrage mit. „Wir werden uns seine Ausrüstung noch einmal genau anschauen“, sagt er. Es deute aber nichts darauf hin, dass daran Mängel vorgelegen hätten. „Wir gehen fest von einem Tauchunfall aus“, so Sonntag. Eine Obduktion sei nicht vorgesehen.

Erstmeldung am Sonntag, 7. Oktober: Verunglückter Münchner war über 70 Meter tief getaucht

Walchensee – Die Hauptsaison für Taucher am Walchensee geht jetzt so richtig los. Wenn die Badeplätze verwaist sind, der Herbstregen aber noch nicht eingesetzt hat, ist das Wasser besonders klar.

An einem der „Hotspots“ für Taucher – der „Fleckerlspitz“ etwa 30 Meter vom Ufer der Sachenbacher Bucht entfernt – hat am Samstag ein 56-Jähriger aus München sein Leben verloren. Was genau passiert ist, ist noch unklar und wird die Kripo ermitteln müssen. Was die Polizei weiß: Der Mann ist am Samstagmorgen um 7.25 Uhr abgetaucht. Diese Information kann an dem mitgeführten Tauchcomputer ausgelesen werden. Etwa eine halbe Stunde später kam er wieder an die Wasseroberfläche. Ob er da bereits Probleme hatte, ist noch unklar. Der Notruf bei der Wasserwacht Walchensee ging allerdings erst um 12.33 Uhr ein, sagt Lisa Grünwald. „Zuerst hieß es, eine Person sei in Wassernot“, schildert die Helferin. „Wir dachten, es sein ein Kitesurfer. Zuletzt haben wir ein paar davon aus dem Wasser fischen müssen.“

Schnell sei aber klar geworden, dass es sich um einen bewusstlosen Taucher handelt. Lisa Grünwald fuhr mit zwei Kollegen zur Sachenbacher Bucht. „Wir haben ihn dann treiben gesehen.“ Sie findet es seltsam, dass erst einem Steh-Paddler die Notlage aufgefallen war. „Da waren sehr viele Taucher unterwegs. Komisch, dass keiner was festgestellt hat.“

Der Münchner wurde geborgen, sofort mit der Reanimation gestartet. Zur Hilfe kam ein Hubschrauber mit Notarzt aus Reutte. „Das war eine fließende Übergabe“, sagt Grünwald. „Aber wir haben leider schnell gemerkt, dass wir ihn verloren haben.“

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Bei einer Auswertung des Tauchcomputers stellte sich heraus, dass der Mann in über 70 Metern Tiefe gewesen war. Daher kam es den Rettern ungewöhnlich vor, dass er alleine unterwegs war. „Wir mussten erst klären, ob es nicht noch einen Begleiter gegeben hat“, sagt Grünwald. Daher wurden weitere Helfer alarmiert: die Wasserwachten aus Krün-Wallgau, aus Tölz, Mittenwald und die Ortsgruppe Grainau; Außerdem der Rettungswagen aus Kochel.

Dann machten die Einsatzkräfte allerdings ein Auto ausfindig, das in der Nähe geparkt war. Über die Halterin, die Ehefrau des Tauchers, erfuhren die Retter, dass er alleine unterwegs war.

Bei dem Münchner handelte es sich um einen erfahrenen Taucher. „Er hat in diesem Jahr schon mehrere Tauchgänge gemacht“, sagt Lisa Grünwald. Der Fleckerlspitz sei ein beliebter Tauchplatz, ergänzt ihr Mann Alois Grünwald. „Er wäre noch mehr besucht, wenn man dort mit dem Auto hinfahren dürfte.“ Wie an vielen der Taucher-Hotspots im Walchensee gehe es auch dort „flott hinab“.

Die Ausrüstung des Münchners sei optisch in Ordnung gewesen, sagt Grünwald. „Aber es kann natürlich immer etwas sein.“ Das wird nun die Polizei klären müssen. Derzeit lagert die Ausrüstung noch bei der Wasserwacht. „Es hängt jetzt davon ab, was die Staatsanwaltschaft sagt.“ Werden die Todesumstände genauer untersucht, wird die Ausrüstung nach München gebracht.

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