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Wegen Dauerregen wackelt ein Prestigetermin: Traditionsflößer mit düsterer Prognose

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Von: Dominik Stallein

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Johannifloß-Prozession auf der Loisach Wolfratshausen
„Einmalig auf der Welt“, so Bürgermeister Klaus Heilinglechner, ist die Johannifloß-Prozession in Wolfratshausen. Die ist für den 20. Mai geplant – doch die Floßprozession droht angesichts des seit Tagen steigenden Pegels der Loisach ins Wasser zu fallen. © Lippert/Archiv

Kommende Woche treffen sich Flößer aus ganz Europa für eine besondere Floßfahrt in Wolfratshausen - die steht nun jedoch vor dem Aus. Der Grund ist das Hochwasser.

Wolfratshausen – Wenn beleuchtete Floße mit der strahlenden Nepomuk-Figur abends auf dem Fluss durch die Loisachstadt fahren, zücken hunderte Besucher am Ufer ihr Handy: Die Johannifloß-Prozession ist nicht nur gelebte Tradition, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. In diesem Jahr sollte die Prozession der unweigerliche Höhepunkt des Internationalen Flößertages werden. Rund 230 Flößer aus zwölf Nationen sollten die stimmungsvolle Prozession bewundern dürfen. Nun ziehen aber wortwörtlich dunkle Wolken über der Loisachstadt auf. Die Prozession droht auszufallen.

Wegen Dauerregen wackelt ein Prestigetermin: Traditionsflößer mit düsterer Prognose

Der aktuelle Dauerregen bedroht den Prestigetermin. „Wir haben bis zu diesem Sonntag sämtliche Fahrten abgesagt“, erklärt Floßmeister Josef Seitner. Das Wasser sei zu hoch, eine Fahrt zu riskant. „Wir können bei den Wasserständen definitiv nicht fahren.“ Ob sich das bis zum Besuch der internationalen Flößerkollegen ändert, ist unsicher. „Im Moment sieht es ziemlich bescheiden aus“, sagt Seitner. Im Gespräch klingt der Geschäftsführer von einem der drei Floßbetriebe, die von Wolfratshausen aus fahren, deutlich weniger optimistisch, als man es von ihm gewohnt ist.

Floßprozession am 20. Mai: Dunkle Wolken ziehen auf

Eine konkrete Absage für die Floßprozession, die am Samstag, 20. Mai angesetzt ist, gibt es noch nicht. „Aber wir sind lange noch nicht 100 Prozent sicher, ob es wirklich geht.“ Selbiges gilt auch für die Floßfahrt nach München, die schon am Vortag stattfinden sollte. „Wir müssen einfach abwarten“, sagt Seitner. Und auf massig Sonnenschein hoffen.

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Internationaler Flößertag in Wolfratshausen mit über 200 Gästen

Selbst wenn der Regen aufhört, könnte es eng werden. „Die Speicher laufen voll“, weiß Seitner. Wird der Sylvensteinspeicher deshalb geöffnet, steigt der Wasserpegel der Loisach noch weiter. „Es sieht nicht gut aus“, sagt Seitner nochmal. In der kommenden Woche müsse eine Entscheidung her. „Spätestens am Mittwoch machen wir Nägel mit Köpfen“, sagt Seitner. Ein bisschen Hoffnung hat er noch. „Es wäre sehr schade, wenn‘s nicht klappt.“

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Bislang läuft die noch sehr kurze Floßsaison überhaupt nicht nach seinen Vorstellungen: Schon das erste Wochenende – das letzte April-Wochenende – fiel ins Wasser. „Heuer ist es ein Zirkus.“

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