1. tz
  2. München
  3. Region

Bergsteiger sitzt am Jubiläumsgrat fest: Rettungsmission im dichten Nebel dauert zwölf Stunden

Erstellt:

Von: Christian Fellner

Kommentare

Extreme Verhältnisse bei Neuschnee am Jubiläumsgrat. Die Bergretter auf dem Weg zum blockierten Alpinisten.
Extreme Verhältnisse bei Neuschnee am Jubiläumsgrat. Die Bergretter auf dem Weg zum blockierten Alpinisten. © Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Rund um Ostern muss die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen gleich zweimal hoch zum Jubiläumsgrat, wo Bergsteiger die Verhältnisse mit Neuschnee offenbar unterschätzt haben.

Garmisch-Partenkirchen – Der Jubiläumsgrat – er weckt die Sehnsüchte der Bergsteiger. Kein Wunder, wenn man ihn majestätisch von unten sieht. Nur: Mit der Sehnsucht wächst oft die Selbstüberschätzung. Dann kommt die Bergwacht ins Spiel. Rund um die Kar- und Ostertage waren die Bergretter der Bereitschaft Garmisch-Partenkirchen zweimal im Einsatz, um festsitzende Alpinisten zu befreien. Gerade an diesem exponierten Grat auch für sie stets eine Herausforderung.

Nebel als Hindernis: Der Polizeihubschrauber flog immer wieder an. Zwölf Stunden dauerte der Einsatz.
Nebel als Hindernis: Der Polizeihubschrauber flog immer wieder an. Zwölf Stunden dauerte der Einsatz. © BW GAP

Unser GAP-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.

Bergwacht über Osterfeiertage im Einsatz - Wetter erschwert Rettung

Das wurde vor allem im zweiten Fall am Ostersonntag deutlich, denn das Wetter erschwerte die Rettungsaktion. Der Bergsteiger war bereits an Karfreitag zu seiner großen Tour aufgebrochen, gelangte bis zur Biwakschachtel, von der er am nächsten Morgen weitergehen wollte. Doch: Das Wetter spielte an Karsamstag nicht mit. Also verharrte er dort einen weiteren Tag, ehe er am Sonntagmorgen weiterging. Nur: Er kam nicht weit. Gegen 8 Uhr ging es an der äußeren Höllentalspitze nicht mehr weiter. Er alarmierte die Bergwacht.

Die hatte allerdings größte Mühe, zu dem Mann vorzustoßen. Mehrere Anflüge mit dem Polizeihubschrauber scheiterten aufgrund des Wetters. Erst gegen 14 Uhr konnten zwei Bergretter in der Nähe abgesetzt werden. Sie brachten den Bergsteiger zurück zum Biwak. Gegen 15.30 Uhr wurde der Mann 40 Meter ins Reintal abgelassen, wo ein weiterer Bergwachtmann und der Hubschrauber ihn aufnehmen konnten. Dichter Nebel verhinderte dann aber, dass die beiden Bergwachtkräfte wieder ins Tal gebracht werden konnten. Sie mussten noch bis 18.30 Uhr am Berg ausharren, ehe sie ins Höllental absteigen und dort aufgenommen werden konnten. Zwölf Stunden Einsatz mit einem guten Ende.

Zwei junge Bergsteiger hatten am Mittwoch davor die Verhältnisse falsch eingeschätzt und mussten von der inneren Höllentalspitze geholt werden. Mithilfe des Rettungshubschraubers Christoph 1 gelang das der Bergwacht in diesem Fall in drei Stunden.

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen finden Sie auf Merkur.de/Garmisch-Partenkirchen.

Auch interessant

Kommentare