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Studenten aus Oberbayern brauen Bier aus Zitronen und altem Brot – es schmeckt!

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Von: Magdalena Höcherl

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 Felix Albrecht (l.) und Lorenz Schareina-van der Zander mit zwei Bierflaschen
Prost! Felix Albrecht (l.) und Lorenz Schareina-van der Zander brauen Bier nach Kundenwünschen. Ihre erste eigene Kreation, das Zitronenbier „Zilz“ aus Biozutaten, wird bald in Freisinger Wirtschaften ausgeschenkt. © Privat

„Wir machen dein Bier“: Das versprechen zwei Freisinger Braustudenten. Ihre Mission: für jeden Anlass den passenden Gerstensaft. Aktuell sind sie mit Zitronen und altem Brot recht erfolgreich.

Freising – Biermarken gibt es viele, aber irgendwie sind sie doch alle sehr ähnlich – dachten sich Felix Albrecht (30) und Lorenz Schareina-van der Zander (29). Zeit, neue Geschmäcker reinzubringen. Deshalb gründeten die beiden das Start-up „Die Fermenter“. Damit brauen sie Bier maßgeschneidert nach den Wünschen ihrer Kunden.

Oberbayern gründen Start-up: Studenten brauen Bier nach Wünschen ihrer Kunden

Kennengelernt haben sich die beiden Studenten 2013 im Studium: Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan. Zwischendrin trennten sich ihre Wege: Albrecht ging als Braumeister nach Stuttgart, Schareina-van der Zander sammelte in einer Hopfen-Versuchsbrauerei in Nürnberg Erfahrung. Vor einiger Zeit sind sie wieder nach Freising zurückgekehrt. Hier studieren beide nochmal. „Ich mache einen zweiten Bachelor in BWL, Lorenz seinen Master in Produktentwicklung“, erklärt Albrecht. Beides soll ihrem Unternehmen zugutekommen: Vor einem Jahr haben sie „Die Fermenter“ gegründet. Das wollen sie nun nach und nach ausbauen.

Die Idee dahinter ist simpel: „Wenn jemand sein eigenes Bier haben möchte – zum Beispiel für eine Hochzeit oder eine Firmenfeier – kann er zu uns kommen. Wir brauen dann, was der Kunde sich wünscht“, erklärt Schareina-van der Zander das Konzept. Einzig die Füllmenge geben sie vor: „Alles unter 500 Litern lohnt sich nicht beziehungsweise ist wahnsinnig teuer. Nach oben hin sind wir völlig flexibel.“

Der Weg zum ersten Zitronenbier

Was die Zutaten angeht, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Das sei es auch, was besonders Spaß mache. Die Reglementierungen durch das Reinheitsgebot lassen sich umgehen, weil die beiden unter anderem auch eine Partnerbrauerei in Österreich haben. „In der Nähe von Wien hat ein ehemaliger Kommilitone mit seinem Vater eine Biobrauerei gegründet.“ Dort wird bald auch das Zitronenbier „Zilz“ gebraut – eine Eigenkreation, an der sie schon lange tüfteln.

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„Das war irgendwann mal im Sommer, da hatte ich Lust auf ein erfrischendes Bier mit Zitrone. Aber Radler finde ich zu süß“, erzählt Felix Albrecht. Für den Braustudenten kein Problem: „Ich dachte mir: Das mach’ ich einfach selber.“ Gesagt, getan: Das erste Zitronenbier war geboren. Das Fazit von Freunden und Bekannten: Schmeckt gut – könnte man das nicht in größerem Stil machen?

Das haben Albrecht und Schareina-van der Zander nun vor – mit verbesserter Rezeptur und 100 Prozent Bio-Produkten. Die Finanzierung für Deutschlands erstes Zitronenbier steht schon mittels Crowdfunding. Ab April soll in Freising ausgeschenkt werden, etwa im Furtner und im Samma mehra.

Süffiges aus altem Brot

Ein nach Kundenwunsch gebrautes Bier gibt es bereits in der Domstadt zu probieren: Das neu eröffnete Café Übrig, Bayerns erstes Foodsharing-Café, hat „Laibhaftiges“ im Angebot, das mit altem Brot, das sonst in der Tonne landen würde, gebraut wird. „Das war unsere Kooperation. Bei der Café-Eröffnung so viele Menschen mit dem eigenen Bier in der Hand zu sehen, das war schon ganz schön cool“, sagt Schareina-van der Zander.

Felix Albrecht betont: „Wenn jemand Ideen hat oder einfach mal was Neues ausprobieren möchte, der kann sich gerne melden. Wir sind aufgeschlossen und freuen uns, gemeinsam mit anderen Bierliebhabern kreativ zu werden.“

Gut zu wissen

Mehr Infos zum Start-up und zum Zitronenbier „Zilz“ gibt’s auf diefermenter.de.

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