1. tz
  2. München

Mann beschimpfte Attentäter von Balkon aus - und warf mit Bierflasche

Kommentare

München - Thomas Salbey ist über Nacht berühmt geworden. Der 57-Jähriger lieferte sich mit dem Amok-Schützen von München ein heftiges Wortgefecht. Das Video ging um die Welt. Nun spricht Salbey.

Die Szenen sind am Freitagabend um die Welt gegangen: Der Attentäter von München flieht auf ein Parkdeck nahe des Olympia-Einkaufszentrums. Vom gegenüber liegenden Hochhaus brüllt ihn ein Herr vom Balkon aus an: "Du Arschloch. Du Wichser."

Der Mann heißt Thomas Salbey und spricht bei Bild plus von den skurrilen Minuten, die ein anderer Nachbar festhält. "Ich habe ein Feierabendbier getrunken, da hörte ich die Schüsse. Erst beim McDonald's. Bam, bam bam - so hat das geklungen", berichtet der 57-Jährige.

Amoklauf in München: Salbey wirft Bierflasche nach Täter

Das nächste was er sieht, sind laufende Menschen, die aus dem Einkaufszentrum fliehen. "Das liegt genau unter unserem Haus", sagt er. Er sei raus auf den Balkon, habe nach unten geschaut und gesehen, wie der Mann durch den Glasgang in das Parkhaus lief. "Ich hab meine Bierflasche nach ihm geworfen", erzählt Salbey. "Sie ist auf der gläsernen Überdachung zerplatzt, aber ich glaube, das hat er gar nicht gehört."

Was dann folgt, könnte aus einer Parodiie eines Action-Films stammen. Nur dass es bittere Realität war. Der Attentäter Ali David S. liefert sich ein heftiges Wortgefecht mit Salbey. Sie beschimpfen sich, plötzlich feuert S. in Richtung des Balkons des Baggerfahrers. Einschusslöcher am Balkon bestätigen das.

Danach versucht Salbey die ankommende Polizei zu lotsen, wo sich der Amokläufer aufhält. "Der ist da oben auf dem Parkhaus", ruft er. Kurz darauf sind weitere Schüsse zu hören. Knapp eine Stunde später finden die Beamten den 18-Jähriger in einer Wohnsiedlung. Als sie Kontakt aufnehmen, bringt sich Ali David S. um.

Alle Entwicklungen können Sie in unserem Ticker zur Schießerei in München verfolgen.

ms

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion