Knast statt Küche? Alfons Schuhbeck soll Millionen Steuern hinterzogen haben – „Situation nimmt ihn sehr mit“

Die Vorwürfe wiegen schwer: Alfons Schuhbeck (73) soll mehr als zwei Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben – dafür droht dem Star-Koch jetzt Knast. Am Mittwoch startet sein Steuerstrafprozess vor dem Landgericht. Wird es sein letzter großer Auftritt?
München – Es geht um seinen Ruf, seine Firmen, um sein ganzes Lebenswerk. Vor allem aber: Wenn Alfons Schuhbeck (73) sich ab morgen am Landgericht verantworten muss, geht es um seine Freiheit. Denn die Staatsanwaltschaft legt dem Star-Koch Steuerhinterziehung zur Last: Er soll zwei Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust und sich Steuervorteile über eine Million Euro verschafft haben. Sollte sich das bestätigen, heißt das für Schuhbeck: Knast statt Küche. Schon an Weihnachten könnte er im Gefängnis sitzen. Bis 22. Dezember verhandelt das Gericht den Steuerprozess, der den Codenamen Ingwer trägt - ausgerechnet.
München: Alfons Schuhbeck soll Millionen an Steuern hinterzogen haben – Prozessauftakt
Bilder von der Wiesn zeigten Schuhbeck zuletzt deutlich angeschlagen. Aus seinem Umfeld ist zu hören: „Die ganze Situation nimmt den Alfons natürlich sehr mit. Solche Vorwürfe gehen nicht spurlos an einem vorbei.“ Es ist ernst: Das wisse Schuhbeck. Denn ab einer Summe von mehr als einer Million Euro hat der Bundesgerichtshof für Steuerhinterzieher eine Bewährungsstrafe ausgeschlossen. Erleben musste das bereits Schuhbeck-Spezl Uli Hoeneß (70): 2014 wurde der Ex-Bayern-Boss zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt – er hatte 28,5 Millionen Euro hinterzogen.
Der große Unterschied: Hoeneß handelte als Privatperson, bei Schuhbeck geht es um Firmengeflechte. Bei einer Betriebsprüfung war das Finanzamt zunächst auf Unregelmäßigkeiten gestoßen, dann rückte die Steuerfahndung an. Vor allem im Orlando und den Südtiroler Stuben wurde ermittelt. Hier soll Schuhbeck durch Manipulationen die Einnahmen verkürzt und Steuern hinterzogen haben. Brisant: IT-Spezialist Jürgen W. soll den Star-Koch dabei systematisch unterstützt haben. Er ist der Beihilfe angeklagt und wird ebenfalls auf der Anklagebank sitzen.
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Schuhbeck muss in den Saal, in dem auch Hoeneß verurteilt wurde
Vor Gericht wird Schuhbeck gute Erklärungen brauchen. Nach tz-Infos wird er sich jedoch zunächst nicht äußern. Dafür werden seine Anwälte Markus Gotzens und Sascha König eine Erklärung verlesen. Vorgesehen ist das für den Saal 134 im Justizpalast – jenen Ort, an dem Uli Hoeneß einst verurteilt worden war. Für Schuhbeck nicht das beste Omen.