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Am Tag nach turbulenter Corona-Querdenker-Demo: OB Reiter zürnt - Emotionaler Aufruf an alle Münchner im Wortlaut

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Reite nach Demo
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter fand nach der Corona-Demo in München klare Worte. © Thomas Vonier/Sven Hoppe/IMAGO/dpa

Zu teils chaotischen Szenen kam es im Zuge einer Corona-Demo in München. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) findet eindringliche Worte.

Update 16. Dezember, 11.12 Uhr: Am Tag nach der turbulenten Corona-Querdenker-Demonstration im Stadtzentrum (siehe Ursprungsmeldung) hat sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter in aller Deutlichkeit geäußert - und das Gebaren zahlreicher Teilnehmer entschieden verurteilt. Nachfolgend das Statement des SPD-Politikers im Wortlaut: „Mit Sorge nehme ich die zunehmenden Aktivitäten aus dem Bereich der Coronaleugner*innen in München wahr. Wenn auf Demonstrationen Gewalt ausgeübt wird, Infektionsschutzauflagen, die dem Schutz aller dienen, grob missachtet und als ‚diktatorische Maßnahmen‘ bezeichnet werden und der Holocaust verharmlost wird, wenn in Telegram-Gruppen Pläne für Angriffe auf Politiker*innen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen geschmiedet werden, dann ist das unerträglich und überschreitet die Grenze legitimer Kritik an Coronamaßnahmen bei weitem.“

Gegen demokratiefeindliche Aktivitäten wolle man auch künftig mit aller Härte vorgehen. Reiters eindringlicher Appell: „Die Münchner*innen möchte ich auffordern, sich impfen zu lassen und an derartigen Versammlungen keinesfalls teilzunehmen.“

Corona-Demo in München: Verstöße gegen Regeln, zahlreiche Festnahmen

Ursprungsmeldung:

München - Rund 3700 Menschen haben am Mittwochabend (15. Dezember) in Bayerns Landeshauptstadt München gegen Corona-Maßnahmen der Staatsregierung demonstriert. Zuvor hatte die Kreisverwaltung angeordnet, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Demonstration FFP2-Masken tragen sollen, wie die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte.

Gegen 18 Uhr hatte die Veranstaltung an der Ludwigstraße begonnen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer habe „eine ablehnende und emotionale Haltung gegenüber dieser beschränkenden Verfügung“ gehabt.

Im Verlauf des Abends wurden 18 Verstöße gegen die Corona-Maskenpflicht angezeigt. Insgesamt wurden 28 Menschen wegen Beleidigung und Körperverletzung festgenommen.

München: Teilnehmer von Corona-Demo wollen in Zentrum vordringen - Polizei hindert sie

Zwischenzeitlich entfernte sich ein Teil der Demonstranten vom Hauptgeschehen - wohl um in die Innenstadt zu gelangen. Bild berichtet von einem „wilden ungenehmigten Zug“, der offenbar über den Nachrichtendienst Telegram verabredet worden war.

Corona-Demo in München
Nach Ende der Kundgebung ließ die Polizei Teilnehmer nur in kleinen Gruppen passieren. © Thomas Vonier via www.imago-images.de

An ihrem Vorhaben wurden die Demonstranten schließlich jedoch von der Münchner Polizei gehindert. Über den Karlsplatz waren Teilnehmer in die Sendlinger Straße gelangt: „Entstehende Gefahren durch den in anderen Bereichen frequentierten Fahrzeugverkehr ignorierten diese Personen dabei offenkundig.“ Die Versammlung löste sich zwischen 20 und 21 Uhr auf. (lks/dpa)

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